Rheinische Post Langenfeld

Sorge um schwer verletzte Bahnradfah­rerin Kristina Vogel

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BERLIN (dpa) Nach dem tragischen Trainingsu­nfall von BahnradOly­mpiasieger­in Kristina Vogel sind Freunde und Kollegen tief betroffen. Vogels langjährig­e Teamkolleg­in Miriam Welte reagierte „geschockt und fassungslo­s“. Sie sei „in Gedanken bei ihr“und hoffe, dass alles gut verlaufe, sagte die Olympiasie­gerin aus Kaiserslau­tern. Der Zustand von Vogel nach ihrem schweren Trainingsu­nfall sei stabil, teilte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Mittwoch mit. Vogel sei in einer Not-Operation ärztlich versorgt worden. „Diese OP ist gut verlaufen. Kristina wird weiterhin intensivme­dizinisch betreut“, hieß es weiter. Die Operation dauerte mehrere Stunden.

Die 27 Jahre alte Vogel hatte am Dienstag für einen Teamsprint in Cottbus trainiert und war auf der Betonpiste mit einem Tempo von fast 60 Stundenkil­ometern mit einem niederländ­ischen Junioren-Fahrer kollidiert. Danach war sie in ein Berliner Krankenhau­s geflogen worden. „Aus Respekt vor der Sportlerin und Ihrer Familie bitten wir von weiteren Nachfragen im direkten Umfeld von Kristina Vogel abzusehen. Sollte es neue Erkenntnis­se zum Gesundheit­szustand von Kristina Vogel geben, werden die Medien informiert“, teilte der BDR mit. Welte, die 2012 in London zusammen mit Vogel Gold im Teamsprint gewonnen hatte, hatte am Dienstagna­chmittag von dem Trainings-Unglück auf der Bahn in Cottbus erfahren. „Kristina ist eine absolute Kämpferin und ein positiver Mensch, sie ist schon einmal nach einem schweren Unfall zurückgeko­mmen“, berichtete die 31-Jährige. Am 20. Mai 2009 hatte ein Zivilfahrz­eug der Polizei der damals 18-jährigen Vogel die Vor- fahrt genommen und sie vom Rad gerammt. Sie erlitt schwere Verletzung­en und lag zwei Tage im Koma.

Anschließe­nd bangte die Thüringeri­n um ihre Karriere. Mit dem Schmerzens­geld von 100.000 Euro, das ihr das Landgerich­t Erfurt zusprach, baute sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefä­hrten ein Eigenheim. Nach ihrem Olympia-Erfolg von London hatte Vogel auch vier Jahre später bei Olympia für Aus- sehen gesorgt, als im Finale des Sprint-Rennes von Rio de Janeiro ihr Rad-Sattel brach und sie dennoch als Erste die Ziellinie überfuhr. Am Dienstag hatte die 27-Jährige zusammen mit der vierfachen Junioren-Weltmeiste­rin Pauline Grabosch trainiert. Als Grabosch von der Bahn fuhr, beschleuni­gte Vogel und war dann mit einem anderen Sportler kollidiert, der plötzlich auf die Bahn gefahren war.

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