Rheinische Post Langenfeld

Kritik an geplanter ORF-Richtlinie für Social Media

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WIEN/BERLIN (dpa) Eine vom ORF geplante Social-Media-Richtlinie für die Mitarbeite­r hat intern sowie bei vielen Journalist­en und Medienvert­retern heftige Kritik ausgelöst. Auf Druck der rechten Regierungs­partei FPÖ soll die ORF-Führung einen Entwurf erarbeitet haben, der den ORF-Mitarbeite­rn künftig auch auf privaten Accounts eine „einseitige oder parteiisch­e Haltung“untersagt. Dagegen protestier­t nun unter anderem der bekannte ORF-Nachrichte­nmoderator Armin Wolf – und bekommt von vielen Kollegen Unterstütz­ung. „Ich twittere nichts, was ich nicht auch bei einer Podiumsdis­kussion oder in einem Interview sagen würde“, erklärte Wolf in einem Tweet. „Auch wenn dort das ORF-Gesetz nicht gilt, ist mir immer bewusst, was und wo ich arbeite. Hat bisher tadellos gereicht.“ORF-Chef Alexander Wrabetz wies die Kritik, der ORF erlasse einen „Maulkorb“für die Mitarbeite­r, im Gespräch mit der österreich­ischen Nachrichte­nagentur APA als „absurd“zurück. In der zweiten Julihälfte werde es Gespräche mit Betriebsun­d Redakteurs­rat zu dem Thema geben: Wrabetz erklärte, dass die Richtlinie eine Maßnahme sei, die den kritischen Journalism­us im ORF absichern solle.„Wenn man sich kritisch mit Fragen auseinande­rsetzt, muss man das so tun, dass nicht der Eindruck derVoreing­enommenhei­t der journalist­ischen Arbeit im ORF entsteht.“

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