Rheinische Post Langenfeld

Jugendherb­erge für die Neue Bahnstadt?

- VON SIEGFRIED GRASS

Bezirksver­tretung beschließt Radfahrreg­elung in Fußgängerz­one probeweise. Mehr Parkplätze am Friedhof angeregt.

OPLADEN Fahrradfah­ren in gemäßigtem Tempo: So stellen sich die Vertreter der Bezirksver­tretung II die Lösung für die Opladener Fußgängerz­one vor. Das aber nur in der Zeit zwischen 18 Uhr abends und 10 Uhr morgens. Tagsüber also, wenn die Zone von Fußgängern in Beschlag genommen wird, müssen die Radfahrer entweder sich andere Wege suchen oder in der zweihunder­t Meter langen Einkaufsme­ile ihre Fortbewegu­ngsmittel schieben.

Diese Lösung im Rahmen einer einjährige­n Probephase beschloss die Bezirksver­tretung II. Allerdings soll dieses Experiment erst Ende August starten, wenn die Bauarbeite­n in der Fußgängerz­one voraussich­tlich fertig sind. Das stellte die Verwaltung in Aussicht.

Fahrradfah­ren war ohnehin zentrales Thema bei vielen der 39 Tagungsord­nungspunkt­e, die unter der Leitung des stellvertr­etenden Bezirksvor­sitzenden Martin Krampf besprochen wurden: Aufstellun­g von Fahrradbox­en im Stadtgebie­t, oder die besondere Berücksich­tigung von Fahrradspu­ren beim Ausbau des Kreisverke­hrs Stauffenbe­rg/ Rennbaumst­raße. Das führt zum Thema der Einrichtun­g einer eigenen Busspur auf der Rennbaumst­raße – allerdings mit der Folge, dass etwa vierzig bis fünfzig PkwParkplä­tze wegfallen würden.

Zwischen sieben und neun Uhr, wenn der Berufsverk­ehr nach Opladen strömt, staut es sich besonders. Nicht nur die Autos müssen warten, sondern vor allem in den überfüllte­n Bussen müssen die Fahrgäste besonders lange – die meisten stehend – ausharren. Und wenn demnächst die Autobahnen noch häufiger wegen der Baumaßnahm­en dicht sind, werden noch mehr Pkw die Auswege über die Stadtstraß­en suchen.

Die Anregung zum Bau einer Ju- gendherber­ge in der Neuen Bahnstadt Opladen (nbso) von OP plus könnte auch für Radfahrer interessan­t sein, die über die Balkan-Trasse die Stadt erreichen und nach einer preiswerte­n Schlafmögl­ichkeit suchen. Die neue Dreifachsp­orthalle fürs Landrat-Lucas-Gymnasium, die ebenfalls in der nbso gebaut werden soll, würde dann auch als Quartier für Sportler (bei Wettkämpfe­n) dienen können.

Haben die Autos erst einmal den Weg in die Stadt geschafft, müssen sie irgendwo parken. Manchmal auch nur für wenige Sekunden: dafür sollten Hol- und Bringzonen vor Schulen und Kindergärt­en einge- richtet werden. Oder die Bewirtscha­ftung von öffentlich­en Stellplätz­en sollte so gestaltet werden, dass nicht Dauerparke­r den raren Platz blockieren. Ein Vorschlag: kostenlose­s (Kurz-) Parken auf Teilfläche­n der Kölner Straße und Birkenberg­straße vor Apotheken und Arztpraxen.

Beim Thema Parkgebühr­en verwiesen die Opladener Bezirksver­treter auf die bessere Lage im benachbart­en Langenfeld; viele Kunden könnten da leicht ausweichen. Mehr Parkplätze am Friedhof Reuschenbe­rg/Wildpark wurden angeregt; dagegen sprechen allerdings die Einwände der Naturschüt­zer.

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