Rheinische Post Langenfeld

37 bunte Ranzen zum baldigen Schulbegin­n

- VON TOBIAS BRÜCKER

Der Kiwanis-Club spendete gestern Schultasch­en an Kinder von Eltern mit kleinem Geldbeutel.

LEVERKUSEN Wenn die sechsjähri­ge Lisa an den schon bald vor ihr liegenden Schulanfan­g denkt, fängt sie an zu strahlen. Dann kommt immer eine kleine Zahnlücke zum Vorschein und sie zupft an ihrem rosa Kleid. Damit Lisa und ihrer Freunde in ein paar Wochen fesch und glücklich zur Schule gehen können, übergab der Kiwanis Club gestern in der städtische­n Kita an der NikolausGr­oß-Straße in Alkenrath insgesamt 37 Schulranze­n in Blau und Rosa an Kinder.

Das Lachen wollten und konnten sich die Kinder der Kita beim Anblick der vielen bunten Scout-Ranzen nicht verkneifen. Als sie sich die Ranzen aussuchen durften, ging alles ganz schnell, Streit gab es keinen. „Für die Kinder war das wie Weihnachte­n“, erzählte die langjährig­e Kita-Leiterin Beate RedlichSta­dler glücklich. Dass keinerlei Streit entbrannte, überrascht­e sie nicht. „Wir haben Kinder aus 25 bis 26 Nationen – und dementspre­chend viele Sprachen. Für die Kinder ist nur wichtig, ob jemand gemein ist, oder lächelt.“

Lisa stand kurz darauf vor der Kita in der Sonne. „Meiner hat eine Blume drauf“, erzählte sie ein wenig schüchtern. Den hatte sie sich ausgesucht, weil er so tolle Farben hat- te, erklärte sie. Und nun ist ihr neues Schulgerät so schön leicht rosa wie das Kleid, das sie trug. Angst vor der Schule habe sie gar keine, nein. Da müsse schon etwas anderes daherkomme­n.

Das Mädchen ist eines von insgesamt 16 Kindern der Kita, die einen der Kiwanis-Ranzen erhalten – das ist der Löwenantei­l im Stadtgebie­t. Erst heute kommen einige Verantwort­liche der anderen sieben begünstigt­en Einrichtun­gen in die Kita nach Alkenrath, um ihre Schulruck- säcke abzuholen. „Es wäre ein zu großer Aufwand gewesen, Kinder aus den anderen Kitas hierher zu kutschiere­n“, betonte Stadler.

Dass die Kita mitten in Alkenrath mit 16 die meisten Ranzen erhält, ist kein Zufall. Alkenrath gehört zu den Stadtteile­n, in denen die Dichte an Bedarfsgem­einschafte­n am höchsten ist, sagte die 61-jährige Kita-Leiterin, die bereits seit 43 Jahren in jenem Stadtteil arbeitet. Und natürlich spiegele sich das teilweise auch in der Ausstattun­g der Kinder wie- der. „Wir hatten mal ein Kind, das seine Sachen in einer Plastiktüt­e transporti­eren musste.“

Dem Kiwanis-Club liegen Kinder am Herzen – Dinge wie die Plastiktüt­e wollen die 20 Mitglieder verhindern. In enger Absprache mit Jugendamts­leiterin Angela Hillen werden die Ranzen seit nun rund zehn Jahren verteilt. Familien, die Sozialhilf­e erhalten, erhalten jedoch keinen – denn der ist dort mit inbegriffe­n, sagte Kiwanis-Sprecherin Bärbel Naumann-Klein.

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FOTO: UWE MISERIUS Freude über neue Ranzen: Angela Hillen, Leiterin Fachbereic­h Jugend, und Klaus Grefges nehmen Heba in die Mitte, die Geburtstag hatte.

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