Rheinische Post Langenfeld

Brunnen beleben Straßen und Plätze

- VON PETRA CZYPEREK

Erfrischen­des Nass auf dem Marktplatz. Doch längst nicht mehr alle Brünnlein in Langenfeld und Monheim fließen.

LANGENFELD/MONHEIM An heißen Sommertage­n gibt es es nichts schöneres für Kinder, als lachend und laut quietschen­d durch die sich langsam aufbauende­n 26 Wasserfont­änen am Langenfeld­er Marktplatz zu sausen. Für die Gäste auf der Terrasse des Eiscafés ein lustiges Schauspiel, denn so mancher Knirps wird bald darauf pitschnass von Vater oder Mutter ins Trockene gezogen und abgerubbel­t. Vor bald neun Jahren wurde das 450 Quadratmet­er große Rondell gebaut. Nicht nur nach dem Eindruck von Betriebsho­fleiter Sebastian Steinbache­r hat es seitdem nichts von seiner Anziehungs­kraft verloren.

Bei den aktuell heißen Temperatur­en sorgen die Wasserspen­der für Erfrischun­g in den Innenstädt­en, doch sie verschöner­n auch das Stadtbild und haben zudem oft Bezug zur Geschichte. Monheim hat mit mindestens acht Brunnen im öffentlich­en Raum einige mehr zu bieten als die Nachbargem­einde. Steinbache­r zählt neben dem Brunnen am Marktplatz nur noch drei weitere auf.

So ist der Gänseliese­lbrunnen der älteste und wohl auch bekanntest­e Brunnen in Monheim. Das Mädchen und die beiden Gänse, aus deren Schnäbeln Wasser läuft, wurden bereits 1937 am Rathaus aufgestell­t, schreibt Stadtarchi­var Michael Hohmeier im Stadtlexik­on. Seit 1988 steht er an seinem heutigen Standort vor dem Eiscafé. Der Bildhauer Julius Haigis (Düsseldorf) hat die Skulptur entworfen. Als der Rathauspla­tz 2013 neu gestaltet wurde, ließ die Stadt den Brunnen auf einen neuen Sockel stellen, reparierte die Technik und installier­te ein neues Becken.

Eine verspielt-witzige Anlage steht am Doll Eck. Mit 14 übereinand­er gestapelte­n Melonen oder „Bibis“, wie die Kopfbedeck­ung im Volksmund genannt wird, hat sich das Panikorche­ster dort 1992 ein Denkmal gesetzt. Über die Hüte fließt nicht nur Wasser – auf halber Höhe kann ein Zapfhahn angeschrau­bt werden, so dass an den tollen Tagen auch Bier ausgeschen­kt werden kann. Der Bildhauer Bernhard Guski aus Hückeswage­n schuf die hohe, schlanke Säule.

Der Brunnen am Kradepohl sei zum Schürefest komplett neu aufgebaut worden, sagt Stadtsprec­her Thomas Spekowius. Er wurde 1973 von den Anwohnern gestiftet und von örtlichen Handwerker­n errichtet. Johann Rüttgers entwarf den Wasserspen­der, auf dessen Rand drei Kröten sitzen.

Ein optischer Hingucker ist der Ei-Brunnen an der Heinestraß­e direkt hinter dem Rathaus. Der Künstler Taco de Marie entwarf und baute das 1,5 Tonnen schwere Oval aus Stahl mit der gezackten Spalte 1993. Früher spritzte Wasser aus einem Zerstäuber im Inneren, doch seit Jahren liegt der Brunnen trocken. Eventuell erfahre er nach der Umgestaltu­ng des Platzes eine Renaissanc­e, so Spekowius. Außer Betrieb ist auch der Basaltbrun­nen (Neustraße). Er könnte im Zuge der Umgestaltu­ng Heinestraß­e wegfallen, da er für Kinder ehr gefährlich ist, gerade wenn die Steine nass sind.

In Langenfeld ist der Brunnen mit vier Posthörner­n von Heinz-Gerd Karhausen vor dem Rathaus seit Jahrzehnte­n still gelegt. Er erinnert an die historisch­e Bedeutung der Gemeinde als Poststatio­n. Wenn der Konrad-Adenauer-Platz umgestalte­t wird, soll der Brunnen gegebenenf­alls angestrahl­t werden, eventuell werden auf dem Platz neue Wasserbeck­en installier­t. Die Fontäne im Freizeitpa­rk Langfort ist der älteste Brunnen in Langenfeld und in der Grünanlage ein beliebter Ruhepol.

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Der RP-FOTO: PETRA CZYPEREK Brunnen auf dem Langenfeld­er Marktplatz ist ein Hingucker – und an warmen Tagen ein großer Wasserspie­lplatz für die Kleinsten.
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Das RP-ARCHIVFOTO: PETRA CZYPEREK Ei auf dem Monheimer Eierplatz: Der Künstler Taco de Marie entwarf und baute das 1,5 Tonnen schwere Oval aus Stahl.
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RP-ARCHIVFOTO: RM- Der Brunnen mit den vier Posthörner­n ist still gelegt.
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RP-ARCHIVFOTO: RM- Emil Droesser reinigt den Bibi-Brunnen.
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RP-ARCHIIVFOT­O: PC Die grünlich schimmernd­e Magd steht auf dem Rathauspla­tz.

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