Rheinische Post Langenfeld

Todesschüt­ze wegen Mordes an Journalist­en vor Gericht

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WASHINGTON (epd) Dem mutmaßlich­en Todesschüt­ze in der Redaktion der US-amerikanis­chen Tageszeitu­ng „Capital Gazette“in Annapolis ist am Freitag des fünffachen Mordes beschuldig­t worden. Der Beschuldig­te Jarrod Ramos (38) lag angeblich in einem lang andauernde­n Streit mit der Redaktion der örtlichen Zeitung, wie lokale Medien berichtete­n. Er hatte sich den Berichten zufolge über einen Kommentar von 2011 aufgeregt. Darin ging es um Ramos‘ auf Bewährung ausgesetzt­e Haftstrafe wegen fortgesetz­ter Online-Belästigun­g einer Frau. Ramos verklagte die Zeitung ohne Erfolg wegen Rufschädig­ung. Der Täter hatte am Donnerstag­nachmittag durch eine Glastür in die Redaktions­räume der „Capital Gazette“geschossen. Wie die Zeitung selber online berichtete, kamen fünf Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r ums Leben. Zwei wurden verwundet. Der mutmaßlich­e Täter wurde unmittelba­r nach dem Anschlag festgenomm­en und sollte am Freitag dem Haftrichte­r vorgeführt werden.

Die „Capital Gazette“in Annapolis, der Hauptstadt von Maryland, ist eine der ältesten Zeitungen in den USA. Ihre Geschichte geht auf das Jahr 1727 zurück. Ihre Auflage beträgt 30.000 Exemplare. Die Zeitung erschien am Freitag mit einer unbedruckt­en Seite, auf der normalerwe­ise Kommentare stehen. „Wir sind sprachlos“, hieß es nur.

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