Rheinische Post Langenfeld

Erdogan-Affäre im Team „ein großes Thema“

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DÜSSELDORF (sid) Nach dem überrasche­nden WM-Aus hat Khedira gestanden, dass der Wirbel um die Bilder von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan Einfluss auf die Mannschaft gehabt habe. Unterschät­zt worden sei die Erdogan-Affäre, „dieses Thema hat man nicht ruhig bekommen“, sagte der Weltmeiste­r von 2014. „Das möchte ich aber nicht als Ausrede für unser Ausscheide­n gelten lassen.“

Von seiner Leistung bei der WM sei er selbst am meisten enttäuscht. „Ich habe nicht die Leistung gebracht, die notwendig gewesen wäre und die ich selbst von mir erwartet hätte. Das muss ich mir vorwerfen“, sagte der ehemalige Stuttgarte­r der „Bild“und fügte an: „Kein einziger Spieler ist an sein Topniveau rangekomme­n. Aber ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Nach dem WM-Aus sei für ihn auch ein Rücktritt ein Thema. Er müsse jetzt erst mal alles für sich selber aufarbeite­n. „Ich will eine solche Entscheidu­ng nicht aus der Emotion heraus treffen und auch nicht von den beiden Spielen abhängig machen“, sagte Khedira.

In Russland stand der Angestellt­e von Juventus Turin bei den Niederlage­n gegen Mexiko (0:1) und Südkorea (0:2) in der Startforma­tion und wurde jeweils nach einer Stunde nach schwachen Leistungen ausgewechs­elt. Beim Sieg gegen Schweden (2:1) kam er nicht zum Einsatz.

Ungeachtet des Scheiterns der deutschen in der WM-Vorrunde hat sich Khedira für eine Fortsetzun­g der Arbeit von Bundestrai­ner Joachim Löw ausgesproc­hen. „Er sollte bleiben, er hat jahrelang tolle Arbeit geleistet. Ich würde mir wünschen, dass Jogi weitermach­t“, sagte der 31-Jährige in einem Interview mit der „Bild“.

Über seine eigene sportliche Zukunft in der Nationalma­nnschaft ist der Profi, der einst beim VfB Stuttgart seine Karriere begonnen hat, noch unschlüssi­g: „Ich muss erst alles aufarbeite­n. Eine solche Entscheidu­ng möchte ich nicht aus der Emotion heraus treffen. Ich nehme mir die Zeit.“

„Die Erdogan-Affäre ist unterschät­zt worden, dieses Thema hat man nicht ruhig bekommen“

Sami Khedira

Fußball-Nationalsp­ieler

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