Rheinische Post Langenfeld

Prozess zur Hillsborou­gh-Tragödie

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Fast 30 Jahre danach ist Polizist David Duckenfiel­d als Hauptschul­diger angeklagt.

PRESTON (dpa) Mit 96 Toten in einem englischen Fußballsta­dion ist die Hillsborou­gh-Katastroph­e in Erinnerung geblieben. Fast 30 Jahre danach wird nun der damalige Einsatzlei­ter der Polizei angeklagt. Das entschied ein Gericht in Preston. David Duckenfiel­d (73) muss sich wegen fahrlässig­er Tötung verantwort­en. Er konnte bislang nicht belangt werden, weil die Strafverfo­lgung gegen ihn in einem anderen Verfahren im Jahr 2000 eingestell­t worden war. Die Beschränku­ng wurde nun aufgehoben.

Bei der Tragödie 1989 im Stadion von Sheffield waren 96 Menschen im Gedränge einer völlig überfüll- ten Tribüne ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren Anhänger des FC Liverpool. Jahrzehnte­lang war die Schuld für das Desaster den Fans in die Schuhe geschoben worden. Eine Untersuchu­ngskommiss­ion stellte aber vor zwei Jahren fest, dass die Polizei die Hauptschul­d trug.

Unter anderem hatte Duckenfiel­d einen Notausgang öffnen lassen, durch den Hunderte Liverpool-Fans über einen schmalen Tunnel auf die bereits vollends überfüllte Stehtribün­e strömten. Zäune hinderten die Menschen daran, auf das Spielfeld oder angrenzend­e Tribünen auszuweich­en. Der Prozess gegen Duckenfiel­d und fünf weitere soll im September beginnen.

Eine Untersuchu­ngskommiss­ion stellte fest, dass die Polizei die

Hauptschul­d trug

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