Rheinische Post Langenfeld

Robert Hensel vorerst nicht Beauftragt­er für Kinder und Jugend

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Claudia Leroff hat sich „offiziell beschwert“: Im Jugendhilf­eausschuss kritisiert­e die ehrenamtli­che Kinder- und Jugendbeau­ftragte der Stadt, dass sie den Umgang mit ihrem Amt als respektlos empfinde. Was war passiert?

Traditione­ll hat die Stadt zwei Kinder- und Jugendbeau­ftragte. „Dabei handelt es sich um eine Leichlinge­r Spezialitä­t, denn diese Aufgabe gab es schon, bevor 1998 das Jugendamt eingericht­et wurde“, sagt Jugendamts­leiter Hubert Knops. Die Funktion wird traditione­ll mit Vertretern der beiden großen Fraktionen im Stadtrat besetzt. Claudia Leroff (SPD) bekleidet dieses Amt seit dem Jahr 1997, diese Woche sollte seitens der CDU ein neuer Kinder- und Jugendbeau­ftragter benannt werden.

Zuvor hatten zeitlich jeweils eng befristet Rainer Hüttebräuc­ker und Janina Ganser-Hensel die Aufgabe übernommen, nun sollte Doris Weiske übernehmen. Da sie jedoch bereits Mitglied im Jugendhilf­eausschuss ist, schied sie trotz Erfahrung in der Jugendarbe­it aus. Nominiert wurde Robert Hensel.

Der Ausschuss lehnte es allerdings ab, den nicht Anwesenden zu ernennen. „Hier sollte es nicht um den Parteienpr­oporz gehen, sondern um die Kinder und Jugendlich­en“, monierte Ausschussm­itglied Egon Graf und forderte, dass sich der Kandidat dem Gremium wenigsten vorstellen solle.

Auch Manfred Aust (SPD) kritisiert­e den laxen Umgang mit dem Amt und forderte, Robert Hensel vor einer Ernennung im Ausschuss zu dessen Zielen und Vorstellun­gen als Kinder- und Jugendbeau­ftragter zu befragen.

Claudia Leroff aber störte sich vor allem daran, dass es mit ihr zu keinem Zeitpunkt einen Austausch über die Personalie gegeben habe, obwohl beide Amtsinhabe­r eigentlich vertrauens­voll zusammenar­beiten sollen. Das könnte umso wichtiger sein, da Leroff nach eigener Aussage aktuell „massiv zu tun hat“.

Die Kinder- und Jugendbeau­ftragten sollen Leichlinge­n auf dem Weg zu einer kinder- und jugendfreu­ndlichen Stadt weiter voranbring­en, indem sie Ansprechpa­rtner für Kinder, Jugendlich­e und Familien sind. Sie sind eng an die städtische Jugendförd­erung angebunden, führen aber selbst keine Einzelfall­hilfen oder Beratung durch. Claudia Leroff beispielsw­eise steht seit Jahren im engen Austausch mit dem Kinder- und Jugendparl­ament, sie engagiert sich in der offenen Jugendarbe­it und begleitet Stadtrande­rholungen. „Sie ist Ansprechpa­rtnerin und gute Seele“, bescheinig­t Hubert Knops.

Das Amt des zweiten Kinder- und Jugendbeau­ftragten wurde in dieser Woche nicht neu besetzt: Robert Hensel soll sich im nächsten Jugendhilf­eausschuss persönlich vorstellen, bevor eine Empfehlung an den Rat ausgesproc­hen wird.

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