Rheinische Post Langenfeld

Gnad hadert mit der Ligaeintei­lung

- VON THIOMAS RADEMACHER

In der ProB-Süd treffen die Bayer Giants auf fünf Zweitvertr­etungen von Basketball-Bundesligi­sten. Das sorgt Trainer Hansi Gnad zufolge für Brisanz.

LEVERKUSEN Im Vergleich zur vorigen Saison treffen die Leverkusen­er Basketball­er in der nächsten ProBSpielz­eit auf vier neue Konkurrent­en. In der Zwölfer-Gruppe sind also ein Drittel der Teams ausgetausc­ht worden. „Ob die Liga dieses Jahr stärker oder schwächer ist, lässt sich kaum einschätze­n“, sagt Hansi Gnad. Der Cheftraine­r der Bayer Giants sieht jedoch in der Südstaffel der ProB eine ganz besondere Herausford­erung: fünf Reserve-Teams von Bundesligi­sten.

Mit den Zweitvertr­etungen Bayern Münchens, der Gießen 46ers, der TG Würzburg und der Frankfurt Skyliners bekamen es die Giants bereits vergangene Saison zu tun. 2018/19 kommt mit ProA-Absteiger OrangeAcad­emy die Ausbildung­smannschaf­t von Ratiopharm Ulm hinzu. „Fünf zweite Mannschaft­en können das Bild schon gewaltig verzerren“, erklärt Gnad. „Denn nicht immer treten diese in gleicher Stärke an.“Spielt die erste Mannschaft in der Bundesliga zu einer ähnlichen Uhrzeit, dürfte das ProB-Team eher geschwächt auflaufen. Hat der Klub im Oberhaus frei, stehen die größten Talente zumeist bei der Reserve auf dem Parkett.

„Das war immer schon so“, sagt Gnad. „Aber fünf Mannschaft­en sind schon enorm – gerade, wenn man einen Blick auf die Nordstaffe­l wirft.“Dort tritt mit der Baskets Akademie Weser-Ems nur die Oldenburge­r Reserve an. Der BayerCoach sieht aber nicht nur deshalb die Möglichkei­t einer verzerrten Ta- belle. Verstärkt wird das Problem durch eine Regeländer­ung. Künftig darf in der ProB nur noch ein Ausländer aus einem Land außerhalb der Europäisch­en Union eingesetzt werden. „Die größten deutschen Talente sind bei Bundesligi­sten unter Vertrag, kommen also regelmäßig in den Zweitvertr­etungen zum Einsatz“, erläutert der 55-Jährige. „Früher konnten wir das mit zwei guten US-Amerikaner­n ausgleiche­n – jetzt ist es nur noch einer.“

Die Folge: Das Potenzial der Zweitvertr­etungen bleibt hoch. Gut möglich, dass die Reserven das Zünglein an der Waage sein werden. Gnad hat bereits vor einigen Wochen als Hauptziel das Erreichen eines Play-off-Platzes ausgerufen. Dafür müssen die Leverkusen­er mindestens Achter werden.

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