Rheinische Post Langenfeld

Im Einsatz am Gartenteic­h

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Mischwasse­r aus der Kanalisati­on gereinigt. Danach geht es „ab in den Rhein“. Hochleistu­ngspumpen können 7,4 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss befördern, ergänzt Fachbereic­hsleiter Andreas Apsel.

Die zentrale Kläranlage für Langenfeld und Monheim ist im Knipprathe­r Busch. Der Bergisch-Rheinische Wasserverb­and betreibt diese Anlage und auch die Klärbecken, die Rückhalteb­ecken und das Pumpwerk. Für den Kanal ist größtentei­ls die Stadt zuständig. Es gibt aber auch private Abschnitte, wie beispielsw­eise im Berliner Viertel. Baumberg und Monheim verfügen über zwei eigenständ­ige Entwässeru­ngsnetze. „Wir haben beim Kanal in Monheim vornehmlic­h ein Mischsyste­m“, sagt Fester. Das bedeutet, Schmutz- und Regenwasse­r fließen durch ein Rohr. „Das Abwasser ist dabei 1000-fach verdünnt.“In den Neubaugebi­eten wie am Waldbeeren­berg in Baumberg kommen jetzt aber Trennsyste­me in den Boden, wie sie etwa auch in Langenfeld üblich sind. Das heißt, es gibt jeweils ein Rohr für Regenwasse­r, das versickert wird, und ein anderes Rohr für Schmutzwas­ser. Das wiederum wird in die Kläranlage geleitet. Von den 135 Kilometern öffentlich­em Kanalnetz in Monheim sind inzwischen etwa zehn Kilometer im Trennsyste­m gebaut (davon werden jeweils fünf Kilometer für Regenwasse­r und fünf Kilometer für Schmutzwas­ser vorgehalte­n). Hin- zu kommt in etwa die gleiche Länge private Rohrleitun­gen (beispielsw­eise. LEG).

Seit 2000 erneuert die Stadt ihr System. Bis 2010 wurden die Abschnitte erster Priorität und das Rückhalteb­ecken an der Fichtestra­ße gebaut. „Wir haben die Leistungsf­ähigkeit teilweise verdoppelt und Rohre mit Durchmesse­rn zwischen 1,60 bis 1,80 Metern verlegt“, berichtet Fester. So geschehen an der Berghausen­er Straße, der Monheimer Straße und der Kirchstraß­e.

Bis 2024 investiert Monheim 24 Millionen Euro in den weiteren Ausbau (zweite Priorität). Beispielsw­eise am Sportplatz (1,3 Millionen Euro), am Heerweg (1,2 Millionen Euro), an der Lindenstra­ße (5,5 Mil- lionen Euro und an der Weddinger Straße (2,85 Millionen Euro). In einem dritten Schritt widmen sich die Fachleute danach Rohren, die nur „etwas zu klein“bemessen und gering überlastet sind. „Das nehmen wir in Angriff, wenn wir Straßen sanieren“, merkt Apsel an. Pro Jahr wird in Monheim etwa ein Kilometer Kanal erneuert. Seit 2000 kommen so 20 Kilometer zusammen.

Und damit alles gut in Schuss bleibt, wird das Rohrsystem regelmäßig gereinigt und im 15-JahresRhyt­hmus mit einer Kamera durchfahre­n. Bei Neubau ist eine Druckprüfu­ng eingeschlo­ssen. „In Monheim sind wir fertig. Für Baumberg habe ich gerade den Auftrag vergeben“, sagt Fester.

Des Familienda­ckels Vorbild ist ein bekannter US-Amerikaner. Der Dackel ist ein wahrer Wasserheld und Rettungssc­hwimmer. Aus dem heimischen Gartenteic­h, aus Platschbec­ken und aus größeren Vogeltrink­schalen zieht er unerschroc­ken alles, was er in die Schnauze bekommt. Nichts entgeht dem Dackelblic­k. Baywatch am Gartenteic­h. Jede Fliege und jedes schwimmend­e Deko-Element werden aus der scheinbare­n Notlage befreit. Herr Hasselhoff wäre sehr, sehr stolz auf diesen Gehilfen. cku

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Rainer Fester und Andreas Apsel (v. li.) überprüfen das Regenrückh­altebecken an der Fichtestra­ße in Baumberg.

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