An der Uni wählen gehen
Stell dir vor, es sind Wahlen, und keiner geht hin: Die Hochschulpolitik bestimmt das alltägliche Leben an der Uni, doch nur sehr wenige Studenten gehen regelmäßig zur Wahl des Studierendenparlaments.
DÜSSELDORF In der Regel einmal im Jahr finden an deutschen Universitäten Wahlen zum Studierendenparlament statt. Die Wahlbeteiligung an der Hochschulpolitik ist an den meisten Unis sehr gering. Dabei gibt es für Studierende gute Gründe, zur Wahl ihrer studentischen Selbstverwaltung zu gehen.
Das Studierendenparlament (SP oder StuPa) ist das höchste Gremium der Studierendenschaft. Die Wahlen zum Studierendenparlament sind wichtig, weil seine Vertreter den Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) wählen. Der ist die Spitze der Studentenvertretung, er besteht aus mehreren Referaten und Aufgabengebieten, bestimmt beispielsweise das Semesterticket oder den Hochschulsport. Dazu kommen autonome Referate, die meist eine besondere Interessengruppe vertreten, wie zum Beispiel das Lesben- und Schwulenreferat.
Asta und Studierendenparlament entscheiden zum Beispiel über Hochschulstrukturreformen oder Studiengebühren. Und über die Verwendung der Haushaltsmittel, die sich zum Beispiel aus den Semesterbeiträgen zusammensetzen. An der Universität Köln sind das pro Semester 18 Millionen Euro. Daneben haben studentische Initiativen die Möglichkeit, beim Studierendenparlament Finanzanträge zur Unterstützung ihrer Projekte zu stellen.
Gewählt werden Zusammenschlüsse von Studierenden zu sogenannten Listen, von allen eingeschriebenen Studenten nach dem Prinzip der Verhältniswahl. Einige dieser Listen stehen den politischen Parteien und deren Jugendorganisationen nahe, einige sind unabhängig von ihnen und beschränken sich auf die Arbeit an der jeweiligen Universität.
Das politische Spektrum ist an den großen Universitäten in NRW ähnlich: An der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf (HHU) war die Hochschulgruppe der Jusos bei den Studierendenparlamentswahlen im vergangenen Jahr die stärkste Kraft. Sie ist formal gesehen eine Untergliederung der SPD. Zweistärkste Partei war der Ring Christ-