18 weitere Beweisanträge im Wehrhahn-Prozess
ter. Das ferngesteuerte Flugobjekt wiegt weniger als zwei Kilogramm, passt in einen Rucksack und ist nach wenigen Handgriffen einsatzbereit. Kostenpunkt: pro Stück 2500 Euro.
Dass Drohnen bislang nur punktuell zur Gewässerüberwachung eingesetzt werden, liegt auch an diesen Kosten, die für die überwiegend freiwilligen Rettungsschwimmer von DLRG und DRK nicht zu stemmen sind. Daher sollte die Politik tätig werden. „Es wäre doch ein Leichtes für die öffentliche Hand, für bestimmte Standorte entlang des Rheins Drohnen anzuschaffen, deren Einsatz im Ernstfall Leben retten könnten“, sagt Grohe. Auch beim DLRG-Bundesverband heißt es: „Der Drohneneinsatz ist eine Innovation, die die Zahl der Ertrinkungstoten ganz erheblich senken kann. Sie werden eine wichtige Rolle in der Rettungsarbeit spielen.“
In Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr 55 Menschen ertrunken. Bundesweit registrierten die Behörden insgesamt 404 Todesfälle durch Ertrinken. Unter den Toten in NRW waren drei Kinder unter elf Jahren. 27 Menschen ertranken in einem Fluss, elf in einem See oder Teich und zehn in einem Kanal. In einem Schwimmbad kamen drei Menschen ums Leben. Die anderen ertranken in einem Bach, einem Hafen oder einem Garten.„Viele unterschätzen einfach die Risiken der hiesigen Gewässer. Flüsse wie der Rhein oder Baggerseen sind gefährlich“, so DLRG-Sprecher Grohe. „Manchmal vergeht wertvolle Zeit mit der Suche nach der vermissten Person. Mit einer Drohne könnte man mit Sicherheit schneller suchen und fündig werden“, sagt er.
Beim DLRG arbeitet man gerade einen Plan aus, wie man die Flugobjekte künftig entsprechend einsetzen kann. In einem Positionspa- pier dazu heißt es, dass der Einsatz von Drohnen in der DLRG aktuell nur für die Aufklärung und Suche sowie zur technischen Unterstützung möglich sei – und dass sie noch nicht ausgereift seien für eine aktive Rettung. Folgende Einsatzoptionen seien demnach grundsätzlich sinnvoll: Erkundung im Rettungsdienst sowie beim Zivil- und Katastrophenschutz, bei Sucheinsätzen an Seen und Flüssen.
Erstmals werden Drohnen in diesem Sommer auch am Meer eingesetzt. Die DRK-Wasserwacht hat zur Überwachung der Ostseestrände Mecklenburg-Vorpommerns 18 Drohnen angeschafft. „Sie können einen Schlauch transportieren, der bei Notfällen abgeworfen wird und sich selbst innerhalb von Sekunden aufbläst“, sagt eine DRK-Sprecherin. „Solche Drohnen könnte man problemlos auch entlang des Rheins fliegen lassen.“ DÜSSELDORF (dpa) Im Prozess um den mutmaßlich fremdenfeindlichen Bombenanschlag am Düsseldorfer S-BahnhofWehrhahn hat der Staatsanwalt 18 weitere Beweisanträge gestellt. Damit stemmte sich der Anklagevertreter gegen den sich abzeichnenden Freispruch des Angeklagten. Bei einem der Anträge signalisierte das Gericht bereits, dem nachgehen zu wollen: Dabei geht es um die Zeugenvernehmung von Neonazis, die in eine Auseinandersetzung mit Sprachschülern verwickelt gewesen sein sollen, auf die später ein Anschlag verübt wurde.