Rheinische Post Langenfeld

Hunderttau­sende Syrer nach Bombenangr­iff auf der Flucht

-

GENF (dpa) Die Lage in der heftig bombardier­ten Stadt Daraa im Süden Syriens spitzt sich nach Angaben der Vereinten Nationen weiter zu. Das Welternähr­ungsprogra­mm (WFP) schätzt die Zahl der Vertrieben­en auf bis zu 330.000 Menschen – so viele, wie im Süden Syriens seit Beginn des Bürgerkrie­gs 2012 nicht auf einmal auf der Flucht waren, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte.

NachSchätz­ungendesUN-Flüchtling­shilfswerk­s (UNHCR) befinden sich 40.000Vertrie­bene an der Grenze zu Jordanien. Das UNHCR appelliert­e zusammen mit dem UN-Menschenre­chtsbüro an Jordanien, die Grenze zu öffnen und die Menschen zu retten. Das Gebiet in und um Daraa ist eine der letzten Regionen, die die Rebellen noch kontrollie­ren. Die Regierung in Damaskus hat mit russischer Unterstütz­ung vor zwei Wochen eine Offensive begonnen, um sie zu vertreiben. Das WFP hat Notratione­n für 200.000 Menschen in die Region gebracht, wartet aber auf Sicherheit­sgarantien, um mehr Menschen versorgen zu können.

Jordanien bietet nach UNHCRZahle­n bereits mehr als 660.000 Syrern Schutz. Die Regierung sieht ihre Kapazität erschöpft und hat die Grenzen geschlosse­n. Nach UN-Angaben sind innerhalb Syriens wegen des Bürgerkrie­gs rund 6,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als 5,6 Millionen Syrer haben in Ländern der Region Schutz vor der Gewalt gesucht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany