Düsseldorf lässt „Rock in Rio“hängen
DÜSSELDORF Nach der umstrittenen Absage des Ed-Sheeran-Konzerts ist die Zukunft des neuen Open-Air-Geländes auf einem Parkplatz an der Düsseldorfer Messe immer ungewisser. Die Ratsfraktionen verweigern aller Voraussicht nach nun auch dem Festival„Rock in Rio“die Zusage, dass es 2019 oder im Folgejahr in Düsseldorf gastieren darf. Die Veranstaltung, auf der schon Top-Stars von den Rolling Stones bis zu Rihanna gastierten, galt als Hauptattraktion für das neue Gelände: Es sollte alle zwei Jahre ausgerichtet werden und insgesamt vier Tage Musik bieten. Man hoffte auf bis zu 60.000 Zuschauer.
Der Veranstalter hatte bereits seit längerem mit Düsseldorf verhandelt. Nach der Absage für das Sheeran-Konzert verlangte er ein klares Votum der Politik, dass das Festival erwünscht ist – und keine kurzfristige Ablehnung wie bei dem Konzert des britischen Sängers droht. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) leitete den Brief an die Fraktionen weiter – und wird „Rock in Rio“wohl schlechte Nachrichten überbringen müssen. Der Veranstalter will nun auch wieder andere Standorte in NRW prüfen. Die Düsseldorfer Politik will zunächst ein ausführliches Prüfverfahren für das Open-Air-Gelände starten, bevor mit Veranstaltern verhandelt wird.
Das Festival war bereits mit dem Versuch gescheitert, in Berlin zu gastieren. Nun hatte man die NRW-Landeshauptstadt ins Auge gefasst. Die städtische Veranstaltungsgesellschaft will dort ein Gelände für Konzerte der größten Kategorie schaffen. Die Premiere ging aber gründlich schief: Düsseldorf hatte sich im Frühjahr als Alternative für das Ed-Sheeran-Konzert mit 85.000 Zuschauern angeboten, weil es auf dem Flughafen Essen/Mülheim zu scheitern drohte. Der Rat verweigerte aber nach langen Debatten die Genehmigung, weil CDU und Grüne zu viele offene Fragen sahen. Das Konzert ist nun in die Gelsenkirchener Arena verlegt und wegen der geringeren Kapazität in zwei Abende gesplittet.