Knatsch bei Awo: Vorsitzende geht
LEVERKUSEN (LH) Sabine Krämer geht: Die Vorsitzende der Awo erklärt nun ihren Rücktritt. In einem offenen Brief heißt es: „Dieses Engagement konnte ich nur leisten, weil mich die Werte und Grundsätze der Arbeiterwohlfahrt getragen haben. Dies hat sich mit den agierenden Personen im Vorstand, aber leider auch durch den einen oder anderen Mitarbeiter grundlegend geändert.“Dann teilt sie aus: „Die sozialpolitischen Ansprüche eines Wohlfahrtverbandes werden nach meiner Auffassung in Leverkusen nicht mehr gelebt. Vielmehr verkommen wir durch eine parteipolitisch geprägte Personalpolitik und Vetternwirtschaft.“Sie spricht von einer „One-Man-Show“, Drohungen gegenüber Mitarbeitern, „Fremdenfeindlichkeit in unseren Reihen“. Mitglieder des Awo-Vorstands hätten die AG 60+ der SPD mit internen Infos bedient. „Der Awo-Parteifilz in Leverkusen ist nun ausschlaggebend für meinen Rücktritt als Vorsitzende...“Es sei verwunderlich, „dass nach meinem Vorgänger und seinem Stellvertreter auch ich das Handtuch unter dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied werfe“. Es sind Spitzen gegen Awo-Geschäftsführer Manfred Hans. Der weist sie zurück. Seit einem Jahr habe Krämer keine Mehrheit mehr im Vorstand. Seit eineinhalb Jahren versuche sie, ihn zu diskreditieren, habe interne Revisionen angestrengt. Die keine Auffälligkeiten ergaben. Zwei von ihr angestrengte Schiedsgerichtsverfahren gegen Vorstandsbeschlüsse hätten nichts ergeben. Dass die Awo, die aus der SPD hervorging, mit der Partei spreche, wie es im Vorstand weitergehe, „halte ich für normal“. Am 1. September sind Neuwahlen. Bis dahin übernehmen Stellvertreter Krämers Aufgaben.