Rheinische Post Langenfeld

Rat begrüßt Kauf von Shoppingce­nter Nr. 4

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Alle Fraktionen finden den Plan, das Monheimer Tor zu erwerben und so umzugestal­ten, dass es sich städtebaul­ich besser einfügt, gut.

MONHEIM Wenn im nicht-öffentlich­en Teil der Ratssitzun­g am kommenden Mittwoch der Tagesordnu­ngspunkt „Monheimer Tor“aufgerufen wird, wird Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann auf keinen nennenswer­ten Widerstand treffen: „Ich persönlich stehe dem geplanten Kauf des Monheimer Tores offen gegenüber“, sagt Markus Gronauer, Fraktionsc­hef der CDU. Dadurch könne die Stadt einige optische Verbesseru­ngen an dem Gebäude vornehmen, die sich wirtschaft­lich für einen privaten Investor nicht tragen würden. Zumal seinen Informatio­nen zufolge die Statik des Fachmarkte­s einen Aufbau nicht zulasse. Weitere Stockwerke könnten nur über ein eigenes Traggerüst, das rund um das Gebäude errichtet würde, entstehen. Da die Kaufsumme in Höhe eines zweistelli­gen Millionenb­etrages über Kredite finanziert werde, steige allerdings die „Staatsquot­e“, sagt Gronauer.

Den Krediten stehe aber auch genügend Eigenkapit­al gegenüber, beschwicht­igt Lisa Pientak (Peto). „Die Frage ist, was geschickte­r ist: Kredite zu günstigen Zinsen aufnehmen oder sparen und eventuell Strafzin- sen zahlen?“Ihre Fraktion sehe in dem Vorhaben eine Chance, die Entwicklun­g, die man mit dem Kauf der Rathauscen­ter I und II angestoßen habe, konsequent weiterzufü­hren: Also die Einzelhand­elsflächen so aufzustell­en, dass sie auch dauerhaft funktionie­ren und ein attraktive­s Einkaufsan­gebot bieten. Künftige Mieterwech­sel könne man nunmehr besser auf den Ladenbesat­z im Rathauscen­ter abstimmen.

Auch Werner Goller (SPD) sieht den Erwerb des Monheimer Tores „positiv“: „Das ist eine städtebaul­iche Notwendigk­eit: Durch eine bessere Fassadenge­staltung kann aus dem verunglück­ten, architekto­nischen Kunstwerk etwas Positives entstehen“, sagt er. Vor allem die abweisende Rückfront müsse geöffnet werden. Das Problem dieser wirtschaft­lichen Betätigung: Die Stadt läuft Gefahr, dass ihr eine unzulässig­e Subvention­ierung unterstell­t wird, deshalb darf das Betreiben des Einkaufsze­ntrums kein „Dauergesch­äft“sein. Sie wird sich wohl mittelfris­tig davon wieder trennen müssen.

Auch Manfred Poell (Grüne) begrüßt, dass die Stadt gewillt ist, diese „städtebaul­iche Katastroph­e“zu reparieren. „Das Gebäude ist eher eine Barriere als ein Tor,“urteilt der Architekt. Er könne sich zwar nicht genau erinnern, ob er damals diesem Bauvorhabe­n zugestimmt habe, aus heutiger Sicht hätte man aber wohl besser einige Jahre gewartet und direkt eine hochwertig­e Architektu­r an den Eingang zur In- nenstadt gesetzt. Sorgen bereitet ihm die erneute Kreditaufn­ahme. „Man weiß doch nicht, ob der Geldregen dauerhaft anhält“, so Poell.

Bekannterm­aßen will die Stadt insgesamt das Berliner Viertel und die Monheimer Innenstadt besser miteinande­r vernetzen, die trennende Wirkung der Straßen aufheben. Dabei sollen auch die Bürger mitreden. Unter „www.mitdenken.monheim.de“können daher Interessie­rte ihre Sichtweise­n und Ideen einbringen. „Konkret geht es um die Verkehrsfü­hrung und die Gestaltung des öffentlich­en Raums entlang der Opladener Straße und des Berliner Rings zwischen Lokomotive und altem Postgebäud­e sowie um die Öffnung des Monheimer Tors zum Berliner Ring“, erläutert Stadtplane­r Robert Ullrich. Mit der Umgestaltu­ng soll der Stadteinga­ng am Berliner Ring ein einladende­s Gesicht bekommen und der öffentlich­e Raum so gestaltet werden, dass man sich dort gerne aufhält.

Die Online-Konsultati­on läuft noch bis einschließ­lich Donnerstag, 12. Juli. Am selben Abend findet um 18.30 Uhr ein Bürgerwork­shop im Ratssaal, Rathauspla­tz 2, statt, bei dem drei Planungsbü­ros erste Entwürfe vorstellen werden.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Vor allem die Rückseite des Monheimer Tores muss stark bearbeitet werden, sie wirkt sehr abweisend.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Vor allem die Rückseite des Monheimer Tores muss stark bearbeitet werden, sie wirkt sehr abweisend.

Newspapers in German

Newspapers from Germany