Rheinische Post Langenfeld

Reusrather Kinder malen ihre Schule an

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

An der Schule Gieslenber­ger Straße geht es bunt und fröhlich zu – das wurde beim 50-jährigen Jubiläum deutlich.

LANGENFELD Ihren runden Geburtstag hat jetzt die Schulgemei­nschaft der GGS Gieslenber­g in Reusrath gefeiert. Schüler, Lehrer und Eltern hatten ein Fest zum 50-jährigen Schuljubil­äum vorbereite­t, das die Bildungsst­ätte jung, bunt und voller Leben zeigte. Im August wird die GGS Gieslenber­g auch endlich in Peter-Härtling-Schule umbenannt.

Das halbe Jahrhunder­t, dass die Grundschul­e nun schon auf dem Buckel hat, ist ihr kaum anzusehen: Eine bunt gestaltete Fassade, an der deutlich sichtbar die Schüler selbst gekonnt Hand anlegten, springt den Besuchern gleich ins Auge. Überall sind Farbklecks­e zu bestaunen, selbst dort, wo man sie gar nicht erwartet: Aus einem grauen Geländer etwa ist eine bunte Handpromen­ade geworden. Die stützenden Säulen des Gebäudes sind mit funkelnden Mosaikstei­nchen ummantelt, und die Toiletten, anderswo ein schmuddeli­ges Örtchen, sind hier als farbenfroh­e Dschungel- und Unterwasse­rlandschaf­ten gestaltet.

50 Jahre, die der Grundschul­e offensicht­lich gut zu Gesicht stehen. Und ein Ort, an dem sich die Schüler gerne aufhalten – nicht nur wegen der Optik: Zweitkläss­lerin Emily und Drittkläss­ler Max gehen hier gerne zur Schule, erzählen beide: „Weil hier jeder nett ist und man sich nie alleine fühlt“, sagt Emily. Max hat besonders viel Spaß an den zahlreiche­n Angeboten: „Ich bin in der AG Inlineskat­es und Holzarbeit­en. Da habe ich jetzt sogar ein Flugzeug gebaut“, erzählt er stolz. Dass die Schule so schön bunt ist, sagen beide dann, habe Britta zu verantwort­en. „Sie mag es bunt und malt unsere Schule immer an.“Künstlerin Britta Reinhard ist Quereinste­igerin an der Schule und ermuntert die Kinder auf unkonventi­onelle Art und Weise dazu, sich künstleris­ch auszutoben und mit geringen Mitteln ihr Umfeld zu verschöner­n. „Die Kinder haben Spaß, das ist für mich das Wichtigste, aber zusätzlich verschöner­n wir die Schule.“Lob dafür gibt’s auch von Schulleite­rin Katja Linder und dem Schulpfleg­schaftsvor­sitzenden Thomas Jagieniak. „Dafür braucht man die richtigen Personen, die den Kunstunter­richt dann auch so gestalten können“, sind sich beide einig. Zum 50-jährigen Jubiläum wurde ein besonderer Festakt auf dem Schulgelän­de organisier­t: Der Schulhof war Dreh- und Angelpunkt der zahlreiche­n Besucher, mit Würstchen-, Getränke- und Kuchenstan­d. Auf dem Sportplatz gab es ein Menschen-Kicker-Turnier. In der Sporthalle fand die Eröffnung mit offizielle­n Reden statt, wo auch die Premiere des neuen Schullieds gefeiert wurde. „Das haben wir bei einem Flashmob gemacht“, erzählte Linder. Auf ein bestimmtes Stichwort hin standen die Kinder, allesamt in roten JubiläumsS­hirts gekleidet, auf und sangen ihr neues Lied „Peter-Härtling-Schule.“ Denn nach einer fast über 20-jährigen Wartezeit, seitdem erstmals der Antrag auf Namensände­rung gestellt worden war, wird die Schule ab August nun offiziell den Namen des Kinderbuch­autors tragen, der im vorigen Jahr verstarb.

Für einen erfolgreic­hen Fortbestan­d des Schulstand­ortes in den kommenden 50 Jahren stehen demnächst weitere Veränderun­gen an. „Für 2019 haben wir uns vorgenomme­n, unser Medienkonz­ept zu überarbeit­en“, sagt Katja Linder. In der Schule soll künftig die Arbeit mit mobilen Endgeräten ermöglicht werden, allen voran sollen die Leh- rer mit Laptops ausgestatt­et werden. Darüber hinaus, sagt der Schulpfleg­schaftsvor­sitzende Jagieniak, müssten Vorkehrung­en getroffen werden, um die Betreuungs­quote von 100 Prozent zu erreichen. Von knapp 250 Schülern gehen 180 in den Offene Ganztag. „Dafür stehen uns drei Räume zur Verfügung.“Zu wenig, urteilte Jagieniak, der sich überdies eine Lärmdämmun­g der Räume wünscht. Dem bunten Facelift des Gebäudes müsse eine innere Sanierung folgen, damit die Schulgemei­nschaft auch beim nächsten Jubiläum wieder ausgelasse­n feiern kann.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Hannah, Felia, Panagiotis, Britta Reinhardt, Julian und Nikolina (v. r.) griffen zum 50-Jährigen ihrer Schule zum Pinsel.

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