Rheinische Post Langenfeld

Slackline: Der wacklige Weg übers Seil

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Wenn fremde Leute im Park an Pio und Malou vorbeilauf­en, schauen sie häufig etwas länger, was die beiden da gerade machen. Denn die Brüder aus Berlin haben ein außergewöh­nliches Hobby: Sie balanciere­n gern auf einer Slackline (gesprochen: Släck-Lein). Das ist ein wenige Zentimeter breites Band oder ein Gurt. Die Line wird oft zwischen zwei Bäume gespannt. Dann steigt man auf und versucht, darauf zu laufen. Das Ziel: die Slackline ohne Unterbrech­ung entlang balanciere­n.

„Unser Papa hat uns das beigebrach­t“, erklärt Malou. Er und sein Bruder gehen mit ihrem Vater dafür häufig in den Park, vor allem, wenn es warm ist. Für die Kinder wird dann eine eigene Slackline gespannt. Das erste Mal stand Malou mit vier Jahren auf einer Slackline. „Früher hat mich Papa von hinten gehalten und wenn ich fast runtergefa­llen bin, hat er mich gefangen“, erzählt er. Heute läuft der fünf Jahre alte Malou ganz selbststän­dig einige Schritte. Wenn es zu wackelig wird, kann er gefahrlos wieder absteigen oder abspringen. Denn die Kinder-Slackline ist nahe über dem Boden gespannt.

Seiltanz ist nicht nur etwas für Zirkusakro­baten, die in schwindele­rregender Höhe arbeiten. Über die Slackline kann fast jeder gefahrlos laufen – wie Malou und Pio.

Pio ist elf Jahre. Er läuft schon elf Meter ohne Unterbrech­ung auf der Slackline. Beim Balanciere­n versucht er, den Oberkörper gerade zu halten. Die Arme streckt Pio locker seitlich von sich weg. Dann geht er leicht in die Knie und setzt Fuß vor Fuß bis zum Ende der Slackline. „Was ich sehr wichtig finde, ist, dass man sich einen Punkt aussucht, zum Beispiel an einem Baum. Darauf muss man sich konzentrie­ren“, erklärt er. Das hilft dabei, das Gleichgewi­cht zu halten. Wer zum ersten Mal auf einer Slackline steht, sollte mit einer kurzen Line beginnen. Sie sollte in Bodennähe gespannt sein. „Man muss Geduld haben. Man sollte nicht nur zwei Mal laufen und dann hat man keinen Bock mehr“, sagt Pio.

Für die ersten Male muss man sich nicht gleich ein Band kaufen. Es gibt zum Beispiel Slackline-Vereine, die Treffen für Anfänger veranstalt­en. Da kann man die ersten wackeligen Schritte wagen. dpa

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FOTO: DPA Pio und Malou sind Brüder. Beide haben ein kniffliges Hobby: Sie balanciere­n gern auf der Slackline. Es dauert eine Weile, bis man das beherrscht.
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