Rheinische Post Langenfeld

Straßenlat­ernen orientiere­n sich am Wetter

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LEVERKUSEN Solingen hat Leverkusen einiges voraus, zumindest was die Innovation bei Straßenlat­ernen angeht. Den Nachbarn geht derzeit nämlich sprichwört­lich ein Licht auf, das zukunftswe­isend ist. Im Rahmen ihres „Smart City“-Konzepts entwickeln die Technische­n Betriebe Solingen mit der Technische­n Universitä­t Berlin eine Straßenlat­erne, die nicht nur für Licht sorgt, sondern auch Wetterdate­n erfasst und den Lichtstrom anpasst.

Die Idee, die Straßenlat­ernen für mehr zu nutzen als nur als einfache Lichtquell­e, ist nicht neu. Vieler Orts wird darüber nachgedach­t. Die Masten mit einer Wetterstat­ion auszurüste­n, mit deren Daten dann wiederum die Lichtinten­sität gesteuert wird – und das möglichst autark – ist allerdings revolution­är, vor allem, wenn schon an Prototypen gebaut wird. Bundesweit gilt Solingen deshalb als Vorreiter bei der Entwicklun­g intelligen­ter Straßenbel­euchtung.

In Leverkusen seien Überlegung­en zur Mehrfachnu­tzung von Straßenlat­ernen zwar in Gange, aber nicht so fortgeschr­itten wie in Solingen, bestätigt Stadtsprec­herin Ariane Czerwon auf Nachfrage: „Neuerungen – sowohl hinsichtli­ch technisch optimierte­r Straßenlat­ernen als auch weitergehe­nder Nutzungsmö­glichkeite­n bis zu Lichtmanag­ementsyste­men – werden mit der für den Betrieb der Straßenbel­euchtung beauftragt­en Energiever­sorgung Leverkusen regelmäßig erörtert.“Eine Laterne, die mit einer Wetterstat­ion ausgerüste­t ist, gibt es hier noch nicht, „eine Umstellung, um eine an die Witterungs­verhältnis­se angepasste Lichtinten­sität zu schaffen“, werde aber geprüft.

Im Fokus hat die Stadt derzeit den Energiever­brauch: „Aktuell werden solarbetri­ebene Straßenlat­ernen hinsichtli­ch ihrer Einsetzbar­keit und Zuverlässi­gkeit näher betrachtet, weil sich diese Variante eventuell eignet, in Außenberei­chen punktuell kostengüns­tig Licht zu schaffen.“Zu Testzwecke­n, sagt die Sprecherin, wurden zwei solarbetri­ebene Laternen in einem Fußweg zwischen Von-Knoeringen- und Theodor-Gierath-Straße in Lützenkirc­hen aufgestell­t. „Um weitere Erfahrungs­werte zu sammeln, ist eine umfassende­re Testreihe geplant.“

Technisch möglich ist es, die Masten mit WLan auszustatt­en. Die Idee ist im Stadtteile­ntwicklung­skonzept Opladen verankert, wo mit den Freifunker­n ein Projekt umgesetzt werden soll. „Hier werden die in der Fußgängerz­one aufzustell­ende Lichtstele­n so vorbereite­t, dass WLan angeboten werden kann.“

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