CDU bringt Fall Ongaro in den Rat
(arl) Die CDU verlangt Aufklärung darüber, wie sich Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) im Fall Oliver Ongaro verhalten hat – und fordert zudem eine Anlaufstelle, an die sich künftig städtische Mitarbeiter wenden können, wenn sie Opfer von Übergriffen im Dienst wurden. Sowohl die Anfrage als auch der Antrag werden voraussichtlich in der Ratssitzung am 12. Juli behandelt.
Hintergrund ist einVerfahren wegen Körperverletzung gegen Oliver Ongaro, Streetworker bei der Obdachlosenhilfe Fiftyfifty. Er soll im November einem Wohnungslosen beigesprungen sein, der auf der Mittelstraße kontrolliert wurde. Es kam zur körperlichen Auseinandersetzung mit einer 24-jährigen Mitarbeiterin des städtischen Ordnungsund Servicediensts (OSD). Ongaro soll die Frau in den Polizeigriff ge- nommen, ihr den Arm ausgerenkt und blaue Flecken zugefügt haben. Ongaro bestreitet die Vorwürfe.
Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte über seinen Rechtsdezernenten versucht, die Mitarbeiterin dazu zu bewegen, ihre Anzeige zurückzuziehen. Dies lehnte sie ab. CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt schreibt in dem Antrag, der OB erwecke den Eindruck, er wolle den Strafprozess „aus dem Rampenlicht“nehmen „und den Schutz eines Streetworkers höher bewerten als den einer Mitarbeiterin der Verwaltung“. Angesichts einer Zunahme von Übergriffen gegen städtische Mitarbeiter müsste der Verwaltungschef sie aber „vorbehaltlos“unterstützen. „Wir haben Zweifel, ob Sie sich tatsächlich vor Ihre Mitarbeiter stellen“, schreibt Gutt.