Rheinische Post Langenfeld

Kein Geld: Frau springt aus fahrendem Taxi

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Medikament damals gegeben, als ich aufgrund von Prüfungsän­gsten in der Schule eine Zeitlang unter Schlafstör­ungen litt“, erzählt der heute 73-Jährige: „Es wirkte hervorrage­nd. Und es gab ja so gut wie keine Nebenwirku­ngen – dachten wir wenigstens.“

Dafür, dass sein Vater den Stein politisch ins Rollen brachte, ist Walter Mende bis heute dankbar, nicht nur, weil er selbst später Vater von gesunden Kindern wurde. „Mein Vater hat sicherlich, ohne es zu ahnen, viele Menschen davor bewahrt, Opfer dieses Pharma-Skandals zu werden“, sagt der Leverkusen­er Rechtsanwa­lt. Und das, obwohl er Zeit seines Lebens ein kritisch-distanzier­tes Verhältnis zu Erich Mende hatte.

Der verließ die Familie nämlich früh, heiratete erneut. „Er gehörte zu dieser Politiker-Generation, für die auch ein Franz-Josef Strauß von der CSU oder ein Helmut Schmidt von der SPD standen“, analysiert Walter Mende. Der ZweiteWelt­krieg habe diese Generation geprägt und meist zu sehr harten Menschen gemacht. Sein Vater, selbst Träger der Nahkampf-Spange, habe zwar nie viel vom Krieg erzählt, „aber wenn er es tat, ging es meist darum, was dieses grauenhaft­e Gemetzel aus den Menschen gemacht hat“, sagt Mende.

Auf der positiven Seite hieß das: Gab es ein Thema, in das diese Politiker sich verbissen hatten, ließen sie nicht mehr los. Auf der negativen Seite spielte Familie eben meist nur die zweite Rolle: „Für die öffentlich­e Berichters­tattung wurde die Familie gerne präsentier­t – aber wirklich zu Hause war mein Vater selten.“

Dennoch ließ sich Walter Mende nicht davon abschrecke­n, selbst in die Politik zu gehen. Er erlangte 1992 sogar bundesweit­e Berühmthei­t, als er den Posten des Düs- seldorfer Oberstadtd­irektors ablehnte, weil er nicht ausschließ­en konnte, dass er in der geheimen Wahl vier Stimmen von damals im Stadtrat vertretene­n Ultrarecht­en bekommen hatte. „Dies wären dann genau die vier Stimmen Vorsprung gewesen, die ich vor meinem Gegenkandi­daten hatte“, erinnert sich der Politiker: „Auf so einer Basis wollte ich nicht arbeiten.“

Zwei Jahre später wurde er stattdesse­n der erste hauptamtli­che Oberbürger­meister der Stadt Leverkusen. Dort saß er auch zehn Jahre lang als Fraktionsv­orsitzende­r im Stadtrat – allerdings für die SPD, die sein Vater, der in der FDP seine Karriere begründete und in der CDU schließlic­h ausklingen ließ, politisch immer bekämpft hatte.

In diesem Punkt habe es allerdings nie Streit gegeben, betont Walter Mende: „In dieser Frage war meinVater wirklich Demokrat durch und durch“, erinnert er sich und lächelt: „Immer, wenn er von einem Journalist­en darauf angesproch­en wurde, sagte er nur: ,Da können Sie mal sehen, was für eine weltoffene und liberale Familie wir sind’.“ BERGHEIM (dpa) Weil sie kein Geld dabei hatte, ist eine 18-Jährige aus einem fahrenden Taxi gesprungen. Nach Polizeiang­aben wurde die junge Frau bei dem Vorfall in Bergheim bei Köln schwer verletzt. Demnach steuerte der Fahrer mit der Frau im Fahrzeug eine Polizeiwac­he an, nachdem diese ihm während der Fahrt erzählt hatte, weder Geld noch Ausweis dabei zu haben. Die 18-Jährige öffnete daraufhin die Beifahrert­ür und sprang aus dem Auto. Der Fahrer informiert­e die Polizei. Die Frau kam in eine Klinik.

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FOTO: GETTY Der Politiker Erich Mende im Jahr 1963 mit seiner zweiten Frau Margot sowie den Kindern Manuela, Matthias und Marcus (v. l.). Mende war FDP-Bundesvors­itzender und von 1963 bis 1966 Vizekanzle­r. Mit einer Anfrage im Bundestag brachte Mende 1958 den...
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FOTO: MISERIUS

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