MELDUNGEN
Intensivpatienten nur kurz besuchen Auch auf gesunde Geschwister achten
NÜRNBERG (dpa) Auch auf der Intensivstation sind Besuche erlaubt und erwünscht. Der Zuspruch von Angehörigen und Freunden kann schwer kranken Menschen Sicherheit und Zuversicht geben. Allerdings sollten die Besuche nicht allzu lang ausfallen, damit sich die Patienten auch immer wieder erholen können. Die Experten des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten raten, lieber häufiger für kurze Zeit vorbeizukommen. Am Krankenbett sprechen Angehörige und Freunde am besten ganz entspannt vom Alltag, erzählen etwa, wie es den Kindern, Enkeln oder Freunden geht. Probleme gehören nicht ins Intensivzimmer. Was Patienten hilft: Orientierung geben. Dafür kann man etwa erzählen, welcher Tag heute ist oder wie es in dem Krankenzimmer aussieht. Auch die Geräte zu beschreiben sei sinnvoll. Viele Patienten nähmen zwar die Geräusche wahr, die die Geräte machen, sie könnten aber nicht einordnen, wo das Pfeifen oder Surren herkommt. FRANKFURT/MAIN (dpa) Ist ein Kind chronisch krank, müssen die Geschwister viel wegstecken. Ihnen hilft es daher, auch mal Zeit ganz allein mit den Eltern zu verbringen. Das gibt Familientherapeutin Sonja Richter in der Patientenzeitschrift „Herzblatt“(Ausgabe 2/2018) der Deutschen Herzstiftung zu bedenken. Beim Kuscheln, Spielen oder während eines gemeinsamen Ausflugs entstünden vertrauensvolle Gespräche. So erfahren die Eltern bestenfalls auch, was in den gesunden Geschwisterkindern vorgeht. Häufig sind diese Kinder wütend. Diese Wut richte sich aber in der Regel nicht gegen das erkrankte Kind oder die Eltern, sondern gegen die als ausweglos erscheinende Situation, erklärt die Expertin. Rituale könnten helfen, die Wut effektiv zu kanalisieren. Therapeutin Richter schlägt beispielsweise vor, „Frust-Steine“in einen Bach zu werfen. Dadurch ließen sich Spannungen gut und spielerisch lösen, und das Kind fühle sich ernstgenommen.