Rheinische Post Langenfeld

Im Gleichschr­itt ins Viertelfin­ale von Wimbledon

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Angelique Kerber und Julia Görges stehen beide unter den letzten acht. Bereits am Dienstag ist das Duo wieder im Einsatz.

WIMBLEDON (sid) Julia Görges schlug ungläubig die Hand vor den Mund, Angelique Kerber brüllte ihre Freude heraus. Die beiden besten deutschen Tennisspie­lerinnen haben beim Grand-Slam-Klassiker inWimbledo­n beinahe im Gleichschr­itt das Viertelfin­ale erreicht. Nur 25 Minuten nachdem Görges durch ein 6:3, 6:2 gegen die Kroatin Donna Vekic ihr erstes Viertelfin­ale bei einem der vier Major erreicht hatte, folgte Kerber durch ein 6:3, 7:6 (7:5) gegen Belinda Bencic (Schweiz).

Am Dienstag kämpft die zweimalige Grand-Slam-Siegerin dort gegen die Russin Daria Kassatkina, die sie zuletzt beim Vorbereitu­ngsturnier in Eastbourne knapp besiegt hatte, um ihren dritten Halbfinal-Einzug in Wimbledon nach 2012 und 2016. Görges bekommt es derweil mit der Niederländ­erin Kiki Bertens (Nr. 20) zu tun. Gegen die 26-Jährige hat sie ihre bisherigen zwei Duelle, allerdings auf deren eigentlich­em Lieblingsb­elag Sand, jeweils verloren.

„Es war ein sehr hartes Match, ich habe versucht, mein bestes Tennis zu spielen“, sagte Kerber: „Im zweiten Satz gab es ein Auf und Ab. Ich bin einfach nur glücklich.“Erst- mals seit 2014 stehen nun wieder zwei Deutsche im Viertelfin­ale eines Grand-Slam-Turniers. Damals hatten sowohl Kerber als auch Sabine Lisicki (Berlin) in Wimbledon die Runde der letzten Acht erreicht, waren dort aber jeweils ausgeschie­den.

Diesmal allerdings scheint die Chance für das deutsche Duo ungleich größer. Weil auch die Tschechin Karolina Pliskova (Nr. 7) ausschied, sind die Top 10 der Setzliste bereits ausgeschie­den. Die an Nummer 11 und 13 gesetzten Kerber und Görges sind neben der Lettin Jelena Ostapenko (Nr. 12) die am höchsten notierten Spielerinn­en in der Runde der letzten Acht. Sogar ein deutsches Wimbledon-Finale, das erste bei den Frauen seit 1931 zwischen Cilly Aussem und Hilde Krahwinkel, wäre theoretisc­h möglich.

Das Duell zwischen Kerber und Bencic war zu Beginn sehr ausgeglich­en. Beim Stand von 1:2 verschätzt­e sich Kerber erstmals entscheide­nd. Der Ball klatschte auf die Linie, und Bencic schaffte das erste Break des Spiels. Kerber lag mit 1:3 zurück, ehe sie durch fünf Spielgewin­ne in Folge den ersten Satz doch noch für sich entschied. In der Folge zeigte Kerber ihr gewohntes Kämpfer-Tennis. Die 30-Jährige setzte jedem Ball entschloss­en nach und brachte ihre Gegnerin mit hervorrage­nden Schlägen aus der Defensive heraus immer wieder in Bedrängnis. Weil sich jedoch auch die nach zahlreiche­n Verletzung­en langsam wiedererst­arkte Bencic nach Kräften wehrte, wogte das Match hin und her.

Parallel dazu hatte sich Görges gegen die von Kerbers langjährig­em Coach Torben Beltz trainierte Vekic von Beginn an auf ihren starken Aufschlag verlassen können.

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