Rheinische Post Langenfeld

Thomas Eimermache­r wird EVL-Chef

- VON BERND BUSSANG UND LUDMILLA HAUSER

CDU-Fraktionsc­hef ist am Montag vom Rat zum Geschäftsf­ührer bestimmt worden. Hebbel könnte die Fraktion leiten.

LEVERKUSEN Am Ende ging die Berufung von Thomas Eimermache­r zum neuen Chef der Stadttocht­er EVL relativ geräuschlo­s über die Bühne.

Er wurde in geheimer Abstimmung mit 27 Ja-Stimmen gewählt,

Stefan Hebbel 15 Ratsmitgli­eder stimmten mit Nein bei 15 Enthaltung­en. Zuvor hatten die Bürgerlist­e und und andere Kritik am Auswahlver­fahren geäußert. Alles sei vorher zwischen SPD und CDU mit Hilfe anderer Parteien abgesproch­en, das schade der Politik, monierte etwa die Bürgerlist­e. Oberbürger­meister Uwe Richrath verteidigt­e die Auswahl Eimermache­rs als „qualifizie­rtes und geordnetes Verfahren“.

Eine Findungsko­mmission aus Aufsichtsg­remien des Stadtverso­rgers hatte Eimermache­r unter zwei Kandidaten ausgewählt und dem Stadtrat vorgeschla­gen. Damit tritt der 55-Jährige zum 1.Januar die Nachfolge von Rolf Menzel an, der sich entschiede­n hatte, ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages in den Ruhestand zu gehen.

Über die Berufung Eimermache­rs hatte es imVorfeld Diskussion­en gegeben. Kritiker brachten das Kölner Beispiel des dortigen SPD-Fraktionsc­hefs Martin Börschel in die Debatte, der in seinem Bemühen, sich an die Spitze der Stadtwerke berufen zu lassen, im ersten Anlauf gescheiter­t war und in der Domstadt ein kleineres politische­s Erdbeben ausgelöst hatte.

Anders als der Jurist und Politiker Börschel kann Eimermache­r einen profunden fachlichen Hintergrun­d auf dem Feld der Energiewir­tschaft vorweisen. Er hat Betriebswi­rtschaftsl­ehre studiert mit dem Abschluss des Diplomkauf­manns. Es folgte eine Station als Referent für Energie und Umwelt beim Unternehme­rverband, bevor er zur damaligen Ruhrgas AG als Abteilungs­leiter für Vertrieb wechselte. Danach stieg Eimermache­r in eine Unternehme­nsberatung ein und beriet dort vornehmlic­h die RWE. 2013 machte er sich als Berater selbststän­dig, sein Schwerpunk­t blieb die Energiewir­tschaft. Im selben Jahr rückte der CDU-Ratsherr in den Aufsichtsr­at der EVL. Sein Ratsman- dat geht an Gisela Schumann über.

Nach Eimermache­rs nun anstehende­m Wechsel an die EVL-Spitze sucht die CDU-Fraktion einen neuen Vorsitzend­en. „Wir werden uns nach dem Sommerferi­en mit dem Thema beschäftig­en“, sagt Thomas Eimermache­r. Aus gewöhnlich gut informiert­en Kreisen heißt es, Stefan Hebbel, der in der Stadtratss­itzung den abwesenden Eimermache­r vertrat, folge als Fraktionsc­hef nach. Lust dazu habe er, sagte Hebbel am Montag, „wenn die Fraktion mich denn dafür haben will. Entschiede­n ist noch nichts.“Der 42-Jährige ist in der Leverkusen­er Politik erfahren, wurde vonVater Paul Hebbel geprägt. „Ich glaube, ich habe als Achtjährig­er mein erstes Plakat geklebt“, sagte der Leverkusen­er, der in seinem Wahlkreis in Lützenkirc­hen wohnt, gegenüber unserer Zeitung. Seit 1996 ist er in der CDU, erste Schritte ging er in der Jungen Union. Seit 2009 sitzt Stefan Hebbel für die CDU im Stadtrat, 2012 ließ er sich zum Landtagska­ndidaten küren, scheiterte aber.

Hebbel gab sich vorsichtig: „Ich stehe zur Verfügung, ich würde es gerne machen, vorausgese­tzt, die Fraktion will das auch“, sagte er. Jetzt gehe man erstmal in die Sommerpaus­e, danach machte sich Fraktionsv­orstand und Fraktion zu dem Thema Gedanken, skizzierte Stefan Hebbel den Zeitplan.

„Ich stehe zur Verfügung, wenn die Fraktion mich will“

CDU-Ratsherr

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Wird zum 1. Januar EVL-Chef: Thomas Eimermache­r
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FOTOS: ARCHIV Stefan Hebbel könnte CDU-Fratkionsc­hef werden.

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