Berauschend schöner Gesang in der Chornacht
WIESDORF Die dreizehnte Ausgabe der Chornacht inWiesdorf kam jetzt mit einer Neuerung in die Christuskirche in der Dönhoffstraße. Denn normalerweise findet dieses Konzert im Winter zur Weihnachtszeit statt.
„Wir wollten etwas verändern“, erläutert Chorleiter Bertold Seitzer, der die Chornacht vor zwei Jahren als neuer Kantor der Stadtkirche übernahm. Dicke Mäntel hätten die Kirche im Winter „zum Platzen“gebracht, im Sommer sei es nun etwas luftiger und in der Pause könne man auf dem Vorplatz ins Gespräch kommen.
Doch die drückende Hitze und die mehr als 300 verkauften Plätze (ausverkauft!) sorgten auch ein bisschen für „dicke Luft“in der Kirche. Da kam es gerade recht, dass das Konzert mit einer Überraschung startete. Denn der siebenköpfige Kinderchor – fünf Mädchen und zwei Jungs – beeindruckte mit drei kleinen Werken, bei denen auch die Zuschauer mitmachen sollten. Das sorgte bereits früh für gute Laune und war eine gelungene Einstimmung in die Nacht mit vier Chören. Die„Gospel-Werkstatt Leverkusen“präsentierte viel Musik für die Seele. „Come let us sing“, die Ballade „Help me Lord“und „Freedom is come“waren eindrücklich und mit „You are holy“eines norwegischen Künstlers war ein besonderer Part gegeben, den Heike Zimmermann und Simon Herwig mit viel Wärme darbrachten.
Die Stadtkantorei (Leitung Bertold Seitzer) konzentrierte sich gekonnt auf klassische Werke. Aus der Romantik gab es den Psalm „Lobet den Herrn meine Seele“und einen passenden Sommerpsalm aus Skandinavien. Ein Part aus Händels Oratorium „Judas Makkabäus“durchbrach den roten Faden, ehe mit „Bridge of hope“und „I will praise the lord“wieder Stücke aus Skandi- navien präsentiert wurden.
Niklas Gänschel, der vor der Pause bei der Gospelwerkstatt noch am Schlagzeug saß, übernahm dann die Leitung des „d’acCHORd“. Der junge Chor (Durchschnittsalter um die 30 Jahre), der erfolgreich bei der WDR-Sendung „Der beste Chor im Westen“teilnahm, entstand 2013 bei einer WG-Party.
Der letzte Chor des Abends, bevor alle Chöre gemeinsam auf der Bühne standen, war„Soundwerk Leverkusen“. Sie feierten eine „Weltpremiere“. Chorleiter David Blum komponierte ein Lied eigens für seinen Chor, das an diesem Abend uraufgeführt wurde. Fazit: Die Chornacht in den Sommer zu legen war eine gelungene Idee. Neben den eigenen Chören boten die Gäste eine einzigartige Qualität. So darf’s gerne in die vierzehnte Ausgabe gehen.