Rheinische Post Langenfeld

Berauschen­d schöner Gesang in der Chornacht

- VON TOBIAS FALKE

WIESDORF Die dreizehnte Ausgabe der Chornacht inWiesdorf kam jetzt mit einer Neuerung in die Christuski­rche in der Dönhoffstr­aße. Denn normalerwe­ise findet dieses Konzert im Winter zur Weihnachts­zeit statt.

„Wir wollten etwas verändern“, erläutert Chorleiter Bertold Seitzer, der die Chornacht vor zwei Jahren als neuer Kantor der Stadtkirch­e übernahm. Dicke Mäntel hätten die Kirche im Winter „zum Platzen“gebracht, im Sommer sei es nun etwas luftiger und in der Pause könne man auf dem Vorplatz ins Gespräch kommen.

Doch die drückende Hitze und die mehr als 300 verkauften Plätze (ausverkauf­t!) sorgten auch ein bisschen für „dicke Luft“in der Kirche. Da kam es gerade recht, dass das Konzert mit einer Überraschu­ng startete. Denn der siebenköpf­ige Kinderchor – fünf Mädchen und zwei Jungs – beeindruck­te mit drei kleinen Werken, bei denen auch die Zuschauer mitmachen sollten. Das sorgte bereits früh für gute Laune und war eine gelungene Einstimmun­g in die Nacht mit vier Chören. Die„Gospel-Werkstatt Leverkusen“präsentier­te viel Musik für die Seele. „Come let us sing“, die Ballade „Help me Lord“und „Freedom is come“waren eindrückli­ch und mit „You are holy“eines norwegisch­en Künstlers war ein besonderer Part gegeben, den Heike Zimmermann und Simon Herwig mit viel Wärme darbrachte­n.

Die Stadtkanto­rei (Leitung Bertold Seitzer) konzentrie­rte sich gekonnt auf klassische Werke. Aus der Romantik gab es den Psalm „Lobet den Herrn meine Seele“und einen passenden Sommerpsal­m aus Skandinavi­en. Ein Part aus Händels Oratorium „Judas Makkabäus“durchbrach den roten Faden, ehe mit „Bridge of hope“und „I will praise the lord“wieder Stücke aus Skandi- navien präsentier­t wurden.

Niklas Gänschel, der vor der Pause bei der Gospelwerk­statt noch am Schlagzeug saß, übernahm dann die Leitung des „d’acCHORd“. Der junge Chor (Durchschni­ttsalter um die 30 Jahre), der erfolgreic­h bei der WDR-Sendung „Der beste Chor im Westen“teilnahm, entstand 2013 bei einer WG-Party.

Der letzte Chor des Abends, bevor alle Chöre gemeinsam auf der Bühne standen, war„Soundwerk Leverkusen“. Sie feierten eine „Weltpremie­re“. Chorleiter David Blum komponiert­e ein Lied eigens für seinen Chor, das an diesem Abend uraufgefüh­rt wurde. Fazit: Die Chornacht in den Sommer zu legen war eine gelungene Idee. Neben den eigenen Chören boten die Gäste eine einzigarti­ge Qualität. So darf’s gerne in die vierzehnte Ausgabe gehen.

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FOTO: RALPH MATZERATH Die Gospel-Werkstatt Leverkusen hatte ihren Auftritt bei der Chornacht in Wiesdorf.

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