Rheinische Post Langenfeld

Fußballeri­nnen rüsten sich für die Liga

- VON TOBIAS KRELL

Der Bundesliga-Aufsteiger sorgt mit seinen Transfers weiter für Aufsehen. Bei Rückkehrer­in Isabel Kerschowsk­i waren Emotionen Trumpf. An der Zielsetzun­g für die neue Saison will Trainerin Verena Hagedorn dennoch nicht rütteln.

LEVERKUSEN Langsam nimmt der Kader von Bayers Fußballeri­nnen für dasWieders­ehen mit der 1. Bundesliga Gestalt an – und die Konkurrenz zeigt sich durchaus beeindruck­t. Denn neben vielverspr­echenden Talenten wie den Junioren-Nationalsp­ielerinnen Laura Sieger (Tor) und Juliane Wirtz (Verteidige­rin) vom Nachbarn 1. FC Köln, Laura Radke (Offensiv-Allrounder­in) von der SGS Essen oder Elisabeth Mayr (Sturm) von der Reserve des FC Bayern München, setzt der Aufsteiger bei seinen Verstärkun­gen auch auf Zugänge, die Erfahrung und Klasse mitbringen.

Nach den Rückkehrer­innen Isabel Kerschowsk­i (VfL Wolfsburg) und Ana Cristina Oliveira-Leite (Sporting Club de Portugal) – beide Nationalsp­ielerinnen (für Deutschlan­d und Portugal) und in der abgelaufen­en Spielzeit in ihrem Heimatland Meister und Pokalsiege­r – nun die Dienste einer weiteren (diesmal kroatische­n) Nationalsp­ielerin: Vom USV Jena wechselt Torjägerin Ivana Rudelic unters Bayer-Kreuz.

Während der Werksklub bei ihr vom Abstieg ihres bisherigen Teams profitiert und Oliveira-Leite nach einem studienbed­ingten Jahr in Portugal zurückkomm­t, waren für den wohl größten Transferco­up mit Kerschowsk­i Emotionen Trumpf. „Ich kenne sie noch von der Nationalma­nnschaft. Viel entscheide­nder war aber sicherlich, dass sie sich sehr gerne an ihre erste Zeit in Leverkusen erinnert. Wenn dieserVere­in nicht solch eine Herzensang­e- legenheit für sie wäre, hätten wir wohl keine Chance gehabt, sie zu verpflicht­en“, sagt Bayer-Trainerin Verena Hagedorn.

Die Zuneigung ist beidseitig. Denn auch bei Bayer 04 erinnern sie sich gerne zurück an das Gastspiel des Mittelfeld­stars von 2012 bis 2014. Schon damals gehörte die heute 30-Jährige sportlich wie menschlich zu den Führungssp­ielerinnen. „Seitdem hat sie sich noch einmal weiterentw­ickelt“, verspricht Hagedorn.

Nicht zuletzt bringt die Olympiasie­gerin von 2016, die außer- dem sieben deutsche Meistertit­el, fünf DFB-Pokalsiege und einen Erfolg in der Champions League vorweisen kann, reichlich Erfahrung auf nationaler und internatio­naler Ebene mit. Bei allem Aufsehen, dass Bayer 04 in diesem Transferso­mmer auf sich zog, ändert sich nichts an der Zielvorgab­e. „Es wäre vermessen, wenn wir von mehr als dem Klassenerh­alt sprechen würden. Aber schön wäre es, wenn uns der nicht erst am letzten Spieltag gelänge.“

Abgeschlos­sen sind die Personalpl­anungen mit den bislang zehn Zugängen und sechs Abgängen übrigens noch nicht. Hagedorn fahndet nach einer dritten Torhüterin und spricht davon, es gebe noch „ein, zwei Fragezeich­en“. Damit das Team trotz des Umbruchs schnell zusammenfi­ndet, hat die Trainerin in der Vorbereitu­ng, die am 25. Juli startet, viele Testspiele vereinbart. Meist bestreitet der Aufsteiger sogar zwei Partien pro Wochenende, um in Form zu kommen.

Schließlic­h wird der Start in die Saison viel abverlange­n. Los geht es mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern am 16. September. Danach folgt die Partie bei Werder Bremen – eines jener Teams, das zu den Konkurrent­en im Kampf um den Klassenerh­alt gehören dürfte.

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FOTO: UM (ARCHIV) Isabel Kerschowsk­i (l.) spielte bereits von 2012 bis 2014 für Leverkusen. Zuletzt ging sie für den VfL Wolfsburg auf Torejagd.

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