Rheinische Post Langenfeld

Forscher züchten Nashörner im Reagenzgla­s

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Als Sudan im März starb, waren vie- le Menschen traurig. Denn Sudan war das letzte männliche Nördliche Breitmauln­ashorn der Welt. Jetzt gibt es nur noch zweiWeibch­en dieser Unterart. Sudans Tod war ein Zeichen dafür, dass manche Tierarten aussterben können, wenn wir sie nicht schützen. Nördliche Breitmauln­ashörner gelten seit 2008 als in der Natur ausgestorb­en. Wilderei ist ein Hauptgrund.

Doch für das Nördliche Breitmauln­ashorn besteht noch Hoffnung. Forscher aus Deutschlan­d wollen die Unterart retten, und zwar mit moderner Technik. Das Gute ist: In einem Labor gibt es auch nach dem Tod Sudans noch Erbgut von Nashorn-Männchen seiner Unterart. Das Erbgut ist eine Art Bauplan für den Körper.

Dieses Erbgut soll im Labor mit Eizellen der beiden Nashorn-Weibchen zusammenge­bracht werden. Die befruchtet­en Eizellen würden danach anderen Nashorn-Weibchen wieder eingepflan­zt. In ihnen könnte dann ein Nördliches Breitmauln­ashorn-Baby heranwachs­en. Sollte das Experiment klappen, wäre der Wissenscha­ft ein wichtiger Schritt gelungen.

Zur ersten Nashorn-Schwangers­chaft könnte es dem Vernehmen nach Anfang 2019 kommen. Selbst die Geburt eines gesunden Nashornbab­ys würde noch lange nicht die Rettung für das Nördliche Breitmauln­ashorn bedeuten – darauf verweisen auch die Forscher selbst. Da es nur zwei Weibchen und Spermien weniger Bullen gibt, wäre die genetische Vielfalt für den Aufbau einer gesunden Population nicht groß genug. dpa

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