Rheinische Post Langenfeld

Deutsch-türkische Rockergang verboten

- VON JÖRG ISRINGHAUS

Laut Bundesinne­nminister Horst Seehofer geht von den „Osmanen Germania BC“eine Gefahr für die Allgemeinh­eit aus. Von den bundesweit 300 Mitglieder­n sind 156 in NRW aktiv. Dem Club ist ab sofort jede weitere Tätigkeit untersagt.

DÜSSELDORF Den Mitglieder­n der rockerähnl­ichen Gruppierun­g „Osmanen Germania BC“dürfte der Dienstag in schlechter Erinnerung bleiben: Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hat den Verein bundesweit verboten und ihm jede weitere Tätigkeit untersagt. Von dem türkisch-nationalis­tischenVer­ein gehe eine„schwerwieg­ende Gefahr für die Allgemeinh­eit aus“. NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) begrüßte das Verbot. Von den rund 300 Mitglieder­n der „Osmanen“sind laut Landeskrim­inalamt 156 in NRW aktiv, aufgeteilt auf sieben Ortsgruppe­n (von 16 bundesweit), sogenannte Chapter. Den Vorsitzend­en wurde eine Verbotsver­fügung ausgehändi­gt, sagte Wolfgang Beus, Sprecher im Innenminis­terium. DasVereins­vermögen wurde beschlagna­hmt, auch Nachfolge-Clubs dürfen nicht gegründet werden. Reul geht davon aus, die Struktur der „Osmanen“damit zerschlage­n zu haben.

Anders als die Motorrad-Clubs der Bandidos oder Hells Angels nennen sich die „Osmanen“Box-Club – dafür steht das BC. Alle Clubs seien laut LKA jedoch ähnlich organisier­t. Der Verein gebe nach Angaben des Innenminis­teriums vor, Jugendlich­e „von der Straße holen“zu wollen. Tatsächlic­h aber sei es zu schweren Gewalttate­n gegenüber konkurrier­enden Rockergrup­pen gekommen – Körperverl­etzungs- und versuchte Tötungsdel­ikte eingeschlo­ssen, so etwa bei Auseinande­rsetzungen mit der bereits aufgelöste­n kurdischen rockerähnl­ichen Gruppe „Bahoz“. Die „Osmanen Germania“sollen zudem auch in Verbindung zur türkischen Regierungs­partei AKP und

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