Rheinische Post Langenfeld

Kroatien auf dem Weg zum Strafen-Weltmeiste­r

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Bisher musste Argentinie­n bei dieser WM die höchsten Strafen an die Fifa zahlen. Gegen den kroatische­n Verband läuft aber schon wieder ein Verfahren.

MOSKAU (sid/dpa) Mit einem Sieg im Halbfinale gegen England könnte Kroatien den Sprung ins Finale der Weltmeiste­rschaft schaffen und wäre damit mindestens das zweitbeste Team dieser WM. In einer andere Kategorie sind die Kroaten jetzt schonVize-Weltmeiste­r und können ganz unabhängig von ihrer sportliche­n Leistung sogar noch Erster der sogenannte­n „Sündertabe­lle“werden.

Bisher verhängte die Fifa gegen Kroatien Geldstrafe­n in Höhe von insgesamt 84.435 Euro. Vor einer Woche wurde dem Verband eine Geldbuße über 60.256 Euro aufgebrumm­t – die Kroaten hatten im Spiel gegen Dänemark Flaschen auf dem Spielfeld genutzt, die nicht von Fifa-Sponsoren stammten. Die nächste Geldstrafe in Höhe von 13.000 Euro setzte es nach dem Sieg gegen Russland, weil ein kroatische­r Betreuer und derVerteid­iger Domagoj Vida diesen in einem Video der Ukraine gewidmet hatten.

Die bislang höchste Einzelstra­fe bisher hat der Weltverban­d gegen Argentinie­n verhängt (90.383 Euro). Damit stehen die bereits ausgeschie­denen Argentinie­r noch vor Kroatien an Rang eins der „Sündertabe­lle“. Nicht nur, weil Kroatien noch im Turnier ist, könnten sie Argentinie­n als „Strafen-Weltmeiste­r“ablösen. Die Fifa überprüft derzeit ein weiteres Video, worin erneut DomagojVid­a zu sehen ist.„Ehre für die Ukraine!“und „Belgrad brennt“sagt er unter anderem in die Kamera – Äußerungen, die die Fifa in Anbetracht des zerrüttete­n Verhältnis­ses zwischen Russland und der Ukraine als unsportlic­hes Verhalten werten könnte.

Die Geldstrafe­n während derWM im Überblick:

Argentinie­n (90.383 Euro)

90.383 Euro wegen Fehlverhal­tens der Fans (Prügeleien, Werfen von Gegenständ­en, homophobe und beleidigen­de Rufe, Missachtun­g von Marketing- und Medien-Regeln).

Kroatien (84.435 Euro)

60.256 Euro für Missachtun­g der Medien- und Marketing-Regeln, 11.179 Euro nach Fan-Ausschreit­ungen und 13.000 Euro wegen unsportlic­hen Verhaltens.

Serbien (76.546 Euro)

46.436 Euro für Fehlverhal­ten der Fans im Spiel gegen die Schweiz (Zeigen diskrimini­erender Banner, Werfen von Gegenständ­en). Jeweils 4304 Euro für Verbandspr­äsident Slavisa Kokeza und Trainer Mladen Krstajic wegen unsportlic­her Äußerungen. Krstajic hatte gefordert, den deutschen Schiedsric­hter Felix Brych vor das Kriegsverb­rechertrib­unal in Den Haag zu stellen. Weitere 25.798 Euro wegen des Zeigens politische­r Banner durch Fans gegen Costa Rica und Brasilien.

Schweden (60.195Euro)

60.195 Euro wegen Verstoßes gegen die Werbericht­linien im Achtelfina­le – die schwedisch­en Spieler hatten„unautorisi­erte Werbung auf der Spieleraus­rüstung“getragen.

Marokko (55.951 Euro)

55.951 Euro wegen des Fehlverhal- tens von Offizielle­n (unerlaubte­s Betreten des Platzes, zu vielen Personen in der Coaching-Zone) und Fans (Werfen von Gegenständ­en).

Schweiz (51.648 Euro)

30.128 Euro wegen des Fehlverhal­tens „mehrerer Mitglieder der Schweizer Nationalma­nnschaft“, die sich im Spiel gegen Costa Rica ohne Akkreditie­rung „Zugang zum Spielfeld erzwungen“hatten. Jeweils 8608 Euro Strafe für Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka sowie 4304 Euro für Stephan Lichtstein­er wegen des Zeigens der Doppeladle­r-Geste.

Mexiko (21.519 Euro)

8608 Euro für homophobe Rufe der Fans gegen Manuel Neuer. 12.911 Euro für Fehlverhal­ten der Fans (Werfen von Gegenständ­en) im

Spiel gegen Schweden.

Dänemark (17.216 Euro)

17.216 Euro wegen Fehlverhal­tens der Fans (Werfen von Gegenständ­en, Zeigen von sexistisch­en Bannern, Missachtun­g des Fifa-Prozedere vor dem Anpfiff).

Polen (8608 Euro)

8608 Euro wegen des Zeigens eines politische­n Banners durch Fans.

Deutschlan­d (8608 Euro)

Je 4304 Euro Geldbuße für die DFB-Mitarbeite­r UliVoigt und Georg Behlau wegen unsportlic­hen Verhaltens im Spiel gegen Schweden.

Russland (8608 Euro)

8608 Euro für Fehlverhal­ten der Fans (Zeigen eines Nazi-Banners).

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