„Klopp hat mir zu Uerdingen gratuliert“
Der Weltmeister von 2014 spricht über seinen Wechsel in die Dritte Liga und Live-Fußball in seiner Dortmunder Gaststätte.
HOPFGARTEN/TIROL Seit einer knappenWoche gehört er zum Kader des KFC Uerdingen. Und nachdem sich der Hype um die Verpflichtung von Kevin Großkreutz – ein Spieler aus demWM-Kader 2014 wechselt in die Dritte Liga – einigermaßen gelegt hat, stand der gebürtige Dortmunder, der am Donnerstag kommenderWoche seinen 30. Geburtstag feiert, zum Ende des Trainingslagers in Österreich für ein Gespräch zur Verfügung.
Haben Sie für Ihren Geburtstag schon alles vorbereitet? GROSSKREUTZ Sie meinen, weil ich da 30 Jahre alt werde? Ja, aber an dem Tag gibt es nur Kaffee und Kuchen mit der Familie. Die richtige Feier steigt später, und da wird dann auch meine neue Mannschaft komplett eingeladen.
Eine Mannschaft, die Sie wie aufgenommen hat?
GROSSKREUTZ Absolut top. Und das, obwohl ich nach fast einer Woche noch nicht mein Einstands-Ständchen gesungen habe. Da muss ich mir noch was überlegen.
Ein Weltmeister wechselt in die Dritte Liga und dann auch noch nach Uerdingen. Das müssen sie bitte erklären.
GROSSKREUTZ Am Ende ist es immer ein Paket, das aus mehreren Faktoren besteht, das den Ausschlag gegeben hat. Dass es für mich in Darmstadt nicht so weitergehen würde, ist ja bekannt. Es gab Gespräche mit Herrn Ponomarev persönlich und dem Trainer. Das Konzept, das hier verfolgt wird, hat mich überzeugt. Ich glaube, dass ich helfen kann, die Ziele zu erreichen. Nach den zwischenzeitlichen Stationen Istanbul, Stuttgart und Darmstadt kann ich jetzt wieder in Dortmund wohnen. Ich bin verheiratet, habe eine zweijährige Tochter.
Was verbinden Sie ganz speziell mit Uerdingen? Erinnern Sie sich noch an den 15. November 2011, als Borussia Dortmund mit dem Trainer Jürgen Klopp ein Freundschaftsspiel in der Grotenburg mit 7:0 gewann und Kevin Großkreutz zwei Tore erzielte?
GROSSKREUTZ Ehrlich gesagt, nein. Was ich mir bei derVielzahl der Spiele, die ich absolviert habe, nachzusehen bitte. Auch wenn das zum größten Teil zeitlich vor meiner Geburt lag, weiß ich schon, dass Uerdingen mal zu den deutschlandweit besten Teams gehörte.
Apropos Jürgen Klopp, Ihr großer Mentor und Förderer – was sagt er zum Wechsel? GROSSKREUTZ Jürgen Klopp ist über die Jahre sogar zu einem Freund geworden. Er hat mir zum Wechsel nach Uerdingen gratuliert und gesagt, dass ich jetzt Gas geben soll.
Sie sprachen die räumliche Nähe zu Dortmund an. Dort betreiben Sie die Gaststätte „Mit Schmackes“, in der überwiegend Spiele der Mannschaft gezeigt werden, für die Kevin Großkreutz spielt. Also demnächst auch Uerdinger Spiele? GROSSKREUTZ Sicherlich, und samstags spielt die Dritte Liga zeitlich vor der Ersten. Das passt. Ich lade jetzt schon alle Uerdingen-Fans ein, zu kommen. Die Gaststätte betreibe ich mit einem Geschäftspartner zusammen, da ich mich rein zeitlich – derzeit, wo ich noch Profifußball spiele – nicht um alles kümmern kann.
Wie lautet die sportliche Zielsetzung?
GROSSKREUTZ Ich habe in Uerdin-
gen für drei Jahre unterschrieben, und ein Aufstieg sollte es schon sein. Aber auch in der Dritten Liga spielen gute Mannschaften. Das ist keine Phrase, ich weiß, wovon ich spreche. Zu Beginn meiner Karriere bin ich mit Rot-Weiß Ahlen von der Dritten in die Zweite aufgestiegen. Und für Dortmund II bin auch einige Male in dieser Spielklasse aufgelaufen.