Zu wenig PersonaI – Bürgerbüro schließt in Ferien
WITZHELDEN Emotionen und nackte Zahlen – ein vorhersehbarer Konflikt, wenn es um die Verwaltungsnebenstelle Witzhelden geht. So auch am Montag im Haupt- und Finanzausschuss, als die Mitglieder wegen Personalmangels über die vorübergehende Schließung des Büros in den Sommerferien und eine Einschränkung der Öffnungszeiten bis zum Ende des Jahres entscheiden sollten. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von sieben Mitarbeiterinnen verlassen in den nächsten Monaten drei das Bürgerbüro, krankheitsbedingt ist aktuell an manchen Tagen gerade einmal eine am Empfang und eine im Innenbereich tätig.
„Wir sind in Not“, beschrieb Bürgerbüro-Leiterin Brigitte Gutendorf die angespannte Lage. Besonders mittwochs, wenn im Brückerfeld Wochenmarkt ist, ist das wenige verbliebene Personal im Leichlinger Bürgerbüro stark eingebunden. Arbeitet dann eine Kollegin im Höhendorf, steigen die Wartezeiten für Besucher ohne festen Termin aktuell bis auf zwei Stunden. „Das ist kein Service mehr!“, betonte Gutendorf, die die Erfolge der letzten Umorganisation im Bürgerbüro dahinschwinden sieht.
IhrVorschlag: In den Sommerferien bleibt das Bürgerbüro inWitzhelden zu, danach soll es bis Ende des Jahres nur noch dienstags öffnen. „Damit schaffen wir wenigstensVerlässlichkeit, so dass die Menschen nicht unerwartet vor geschlossenen Türen stehen“, sagte die Bürgerbüro-Chefin. Hinzu kommt, dass das Bürgerbüro im Höhendorf offenbar nicht so gut angenommen wird: Nur 842„Fälle“wurden dort im ganzen Jahr 2017 bearbeitet (Leichlingen: 15.374), davon zum größten Teil die Beantragung und Aushändigung von Ausweispapieren.
Insbesondere die politischen Vertreter Witzheldens wollten sich allerdings mit der zeitweisen Schließung und Einschränkung der Öffnungszeiten nicht abfinden: Martin Steinhäuser von der BWL plädierte dafür, als Ausgleich nach den Ferien dienstags länger zu öffnen. Das geht aber nicht, weil die Raiffeisenbank, in der das Bürgerbüro angesiedelt ist, um 16 Uhr schließt. Silvia Pallenberg (CDU) forderte, in den Ferien wenigstens an zwei Dienstagen zu öffnen, wurde aber überstimmt.
Schließlich sprach sich der Ausschuss mit sechs Ja-, drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen für den Verwaltungsvorschlag aus. Brigitte Gutendorf sicherte zu, rechtzeitig vor Jahresende einen aktuellen Sachstandsbericht vorzulegen.