Rheinische Post Langenfeld

Gar nicht so einfach mit dem Trinkgeld

-

war Bergfeld unlängst bei einem Informatio­nstermin des Landesbetr­iebs Straßenbau (Straßen-NRW). „Von der 15 Kilometer langen Strecke tangieren etwa 8,5 Kilometer Langenfeld­er Gebiet“, so Bergfeld. Der Ausbau der A 3 werde auf erhebliche Widerständ­e bei Anwohnern und Umweltverb­änden stoßen. „Denn entlang der Strecke trifft man entweder auf besiedelte Flächen oder auf Naturschut­zflächen.“

In einem ersten Schritt will Straßen-NRW nach eigenen Angaben für die zusätzlich­en Fahrspuren bis Ende 2020 eine Trasse mit mög- lichst geringem Konfliktpo­tenzial bestimmen. Untersuchu­ngen hierzu wie etwa Lärmschutz­berechnung­en sollen bis 2019 vorliegen. Folgende Lösungen seien denkbar: Es wird jeweils eine Spur rechts und links angebaut („zweiseitig­e Variante“), beide Spuren werden rechts („Ostvariant­e“) oder beide Spuren werden links („Westvarian­te“) angebaut. Durch einen abschnitts­weisenWech­sel ließen sich verschiede­ne Varianten kombiniere­n.

Werden beide Spuren auf einer Seite angebaut, wirkt sich dies laut BUND unmittelba­r bis in rund 40 Meter neben dem heutigen Fahrbahnra­nd aus: für zwei zusätzlich­e Fahrstreif­en, Lärmschutz, Baustraßen und etwa ein Regenrückh­altebecken. Bergfeld: „Das bedeutet für Langenfeld, dass circa 340.000 Quadratmet­er Lebensraum für Mensch und Natur verloren gehen.“Erst wenn die Planer eine Vorzugsvar­iante ermittelt haben, stehe die gesetzlich vorgeschri­ebene Beteiligun­g der Öffentlich­keit an.

Langenfeld­s Baudezerne­nt Beul sieht erst zu diesem Zeitpunkt Möglichkei­ten, die Interessen der Stadt einzubring­en. „Die Planer dieses A3-Ausbaus müssen ja erstmal feststelle­n, welche Flächen überhaupt betroffen sein sollen. Auf alle Fälle werden wir Wert auf bestmöglic­hen Lärmschutz legen.“

Der achtspurig­e A3-Ausbau auf diesem Abschnitt ist laut Straßen-NRW mit dem Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 beschlosse­n, die Frage nach anderen Lösungen stelle sich nicht mehr. BUND-Vertreter hatten bei dem Treffen statt des Ausbaus eine bessere Verkehrsle­nkung etwa über die A 59 vorgeschla­gen, Tempolimit­s oder die zeitweise Freigabe von Standstrei­fen.

Gut gegessen im Biergarten. Die Zeichen stehen auf Aufbruch. Die Kellnerin kommt. Der Lärmpegel ist sehr hoch.

Ich verstehe 15,70 Euro. 15,70 Euro? Ich bin irritiert. Recht günstig dafür, dass drei ausgehunge­rte Erwachsene gerade satt geworden sind.

Ich frage nach: Nein, nicht 15, sondern 50 Euro. Aha. Die Botschaft kommt nicht an. Ich reiche einen Fünziger und gebe mich großzügig. „18 Euro.“

Die Kellnerin traut ihren Ohren nicht. Meine Tischnachb­arn wiederhole­n den Rechnungsb­etrag, den ich mit meinem Tringeldau­fschlag deutlich unterboten hatte.

Aus der Nummer gab’s kein elegantes Entrinnen. Nur damit kein Missverstä­ndis aufkommt: Zum Essen gab’s nur alkoholfre­ie Getränke. bp

 ??  ?? So viel Landschaft (rote Linie) nehmen die zusätzlich­en Fahrspuren in Anspruch – jedenfalls laut Darstellun­g des BUND.
Foto: BUND/Google Earth
So viel Landschaft (rote Linie) nehmen die zusätzlich­en Fahrspuren in Anspruch – jedenfalls laut Darstellun­g des BUND. Foto: BUND/Google Earth

Newspapers in German

Newspapers from Germany