Museum zeigt Schwertkunst
Das Deutsche Klingenmuseum veranstaltet ein Festival fürs internationale Publikum.
SOLINGEN In Solingen steigt am Wochenende ein Schwert-Festival. Zu ihm werden Mitwirkende aus der ganzen Bundesrepublik und aus dem Ausland anreisen, sagt Sixt Wetzler, Vize-Chef des Deutschen Klingenmuseums in Gräfrath. „Ein Festival dieser Größe gibt es in Europa sonst nicht.“
Für die Organisation hat sich das Museum mit Wolfgang Peter-Michel einen freien Eventmanager und Fachbuchautor für Blankwaffen an die Seite geholt. Er hat viele der Angebote des Festivals im Detail ausgearbeitet. Das Festival bietet eine Schwerter-Messe, ein Treffen von Sammlern der Blankwaffen, ein Infocafé für andere Museen,Vereine und Institutionen rund ums Schwert, dazu Workshops. In der Turnhalle der Grundschule Gerberstraße können sich Anfänger und Fortgeschrittene in die Kunst des Schwertkampfs einweisen lassen.
Mit der Übernahme der Leitung des Deutschen Klingenmuseums hatte Chefin Dr. Isabell Immel angekündigt, mit weiteren Events die Struktur der Besucherherkunft verbreitern zu wollen. Das sei kein einfacher und schnellerWeg. Aber erste Früchte scheint das Museum ernten zu können. Schon die vergangenen und in der Aufmachung umgestalteten Messer-Tage zogen wieder mehr Besucher nach Gräfrath, wie Wetz- ler berichtet. Hätte es am Sonntag nicht so stark geregnet, wäre es sogar zu einem Besucherekord gekommen, ist er sich sicher.
Viele Besucher soll das Schwert-Festival ebenfalls anziehen. „An den zwei Tagen dreht sich alles um das Schwert als Fechtwaffe und Machtsymbol, als Kunstwerk und High-Tech-Produkt“, erklärt Museums-Kurator Wetzler. Das reiche von den Klingen europäischer Ritter über die Katana der japanischen Samurai bis zu den Lichtschwertern der Zukunft. Schwertschmiede und Händler aus Deutschland und Europa haben sich angesagt, um auf der Messe auszustellen oder ihre Kunst vorzuführen. Ebenfalls gibt es im Innenhof an beiden Tagen Fechtkunst zu sehen. Dazu reisen sogar Kämpfer aus Boston und New York an. Überhaupt bietet das Festival viel Abwechslung. Die Gäste können laut Wetzler Schwerter, Zubehör und Literatur kaufen oder den Vorträgen von Fachleuten zuhören. „In Workshops lernen Besucher die Kunst des Schwertkampfs. Und im neuen Schmiedehaus können sie einem Schwertschmied über die Schulter schauen.“Kinder kämen bei Bastelaktionen und einer Hüpfburg auf ihre Kosten.