Rheinische Post Langenfeld

Haftstrafe­n nach Grubenungl­ück in der Türkei

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ISTANBUL (dpa) Mehr als vier Jahre nach einem schweren Grubenungl­ück im westtürkis­chen Soma mit mehr als 300 Toten hat ein Gericht einige Angeklagte zu Haftstrafe­n verurteilt. Besonders gespannt wurden die Urteile gegen die Führungsri­ege der Mine verfolgt: Ihr wurde vorgeworfe­n, aus Profitgier Sicherheit­smaßnahmen vernachläs­sigt zu haben. Der Geschäftsf­ührer der Bergbaufir­ma soll nun für 15 Jahre ins Gefängnis, wie die staatliche Nachrichte­nagentur Anadolu berichtete. Der Direktor des Bergwerks wurde zu mehr als 22 Jahren Gefängnis verurteilt.

Insgesamt gab es Haftstrafe­n zwischen sechs und 22 Jahren für 14 Angeklagte. 37 wurden freigespro­chen – unter ihnen der ehemalige Chef der Mine. Das Strafmaß blieb damit hinter den Erwartunge­n der Hinterblie­benen zurück. Die Anklage hatte für elf Beschuldig­te mehrfach lebensläng­lich gefordert. Das Unglück hatte am 13. Mai 2014 im Braunkohle­bergwerk mit einem Feuer begonnen. 301 Kumpel starben – die meisten erstickten.

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