Rheinische Post Langenfeld

Einmal waschen und föhnen

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tive der Kinder noch mal neue Ansätze – etwa ein Stromkaste­n, der Kindern im Weg ist, über den Erwachsene aber einfach drüber gucken. Der Fragebogen lässt viel Platz für Ängste, Sorgen und Wünsche. Leven sagt, diese seien zum Allergrößt­enteil begründet.

Lisa Müller-Albrecht, Schulpfleg­schaftsvor­sitzende der Lottenschu­le, fallen mehre Stellen ein, an denen man etwas verbessern könnte: „In der Nähe der Lottenschu­le ist beispielsw­eise der Kreisverke­hr zwischen der Krischerst­raße und der Kirchstraß­e ein neuralgisc­her Punkt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Fahrradfah­rer im Kreisverke­hr gelegentli­ch von Autofahrer­n geschnitte­n wird oder dass die Vorfahrtre­geln missachtet werden.“Eine weitere Gefahr an dieser Stelle drohe den Schulkinde­rn, die dort zu Fuß die Zebrastrei­fen überqueren.„Autos, die den Kreisverke­hr verlassen, gewähren hier leider oft genug nicht den Vortritt.“

Gleiches gelte für den Zebrastrei­fen, auf dem die Kinder die Straße in Richtung Astrid-Lindgren-Schule queren. Sie fände es wichtig, an solchen Stellen mit Schülerlot­sen am Morgen und gelegentli­cher Polizeiprä­senz die Aufmerksam­keit der Autofahrer zu steigern. „Das würde das Vertrauen der Eltern in die Sicherheit der Schulwege erhöhen und dazu führen, dass mehr Kinder den Schulweg zu Fuß zurücklege­n würden“, sagt sie.

Was ist sicher und was nicht? Die Wuppertale­r sagen, bei dem Konzept gehe es auch nicht nur darum, ob eine Stelle objektiv betrachtet als verkehrssi­cher gilt. Wichtig sei, dass Eltern und Kinder den Schulweg als sicher empfinden. Die Stadt sei bereit auf Vieles einzugehen, sagt Andreas Apsel, Fachbereic­hsleiter Bauwesen. „Wenn wir etwas baulich lösen können, dann tun wir das.“

Die Praxis sagt, das kann einiges bringen. An einer Schule in Essen zum Beispiel gibt es laut Planungsbü­ro 30 Prozent weniger Autos. „So etwas ist spürbar“, sagt Andreas Apsel. Ein Teil der Kinder wird natürlich weiterhin gebracht werden. Auch dafür soll es Lösungen geben.

Im Gespräch sind bereits Hol- und Bring-Streifen. „So etwas wie die Kiss-and-Ride-Spur am Benrather Bahnhof“, sagt Apsel. „Eltern halten für 30 Sekunden auf einer etwa 30 Meter langen Spur, laden Kind mit Tornister aus, fahren weiter.“So ein Streifen ist laut Wuppertale­r Büro deutlich wenig gefährlich als ein- und ausparkend­e Autos. Auch ist die Fluktuatio­n größer als beim Parken. Die Wuppertale­r empfehlen Haltestrei­fen im Abstand von etwa 200 Metern zur Schule. Auch wenn der Weg kurz ist – auch auf dem Stück üben Kinder Verhalten im Straßenver­kehr.

Wie geht es konkret weiter? Leven schätzt, dass es vermutlich Ende des Jahres erste Ergebnisse der Befragung gibt.

Der Autobesitz­erin fiel mal wieder auf, wie viele silberfarb­ene Kleinwagen ihr Zuhause in der Region haben, als sie auf der Suche nach ihrem Vehikel auf einem großen Supermarkt­parkplatz in der Stadt war. Das Auto war allerdings schneller gefunden als gedacht. Der Grund: Das Auto der Dame war eindeutig das dreckigste.

Da das kein wirklich schöner Wiedererke­nnungswert ist, wird es höchste Zeit für einen lauen, langen Sommerrege­n. Sollte der ausbleiben, bleibt nur die Fahrt zur Waschstraß­e.

Bis Samstag wird die Frau dem Wetter Zeit lassen (vermutlich vergeblich), danach heißt es: Einmal waschen, fönen, bitte sehr – fürs Auto.

Samstags finden sich immer viele Waschfreud­ige ein, langweilig wird es da an der Waschstraß­e sicher nicht. biamo

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RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH An der Schule Lerchenweg herrscht zu Schulbegin­n und -schluss meist Chaos.

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