Rheinische Post Langenfeld

Justizmini­ster spricht im Schützenhe­im

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Neben Peter Biesenbach war auch die NRW-Opferschut­zbeauftrag­te Elisabeth Auchter-Mainz zu Gast in Langenfeld.

LANGENFELD (mei) Ob ihnen selber oder einem Angehörige­n Gewalt angetan wurden, ob sie jemand betrogen oder bestohlen hat: Verbrechen­sopfer leiden nicht nur unter der Tat, sondern auch an den oft sehr lange anhaltende­n Nachwirkun­gen. Opferschut­z müsse vor Täterschut­z gehen, sagt Peter Biesenbach. Der NRW-Justizmini­ster sprach bei einem Vortragsab­end in Langenfeld gemeinsam mit der NRW-Opferschut­zbeauftrag­ten Elisabeth Auchter-Mainz vor rund 50 interessie­rten Bürgern. Unter dem Titel „Eine starke Stimme für Opfer“hatte die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Michaela Noll eingeladen.

Die ehemalige Generalsta­atsan- wältin Auchter-Mainz ist seit Dezember 2017 Landesbeau­ftragte für den Opferschut­z. Sie versteht sich nach eigenen Worten als „die Stimme derer, die oftmals keine Kraft mehr haben, ihre Stimme zu erheben“. Mit einem vierköpfig­en Team sei sie die Anlaufstel­le in NRW für alle Menschen, an denen eine Straftat begangen wurde.

Ob häusliche Gewalt, Einbruch, sexualisie­rte Gewalt oder tragische Ereignisse wie die absichtlic­he Fahrt in eine Menschenme­nge in Münster: Immer mehr Menschen nehmen laut Auchter-Mainz die Angebote der Opferschut­zstelle in Anspruch, um zu erfahren, wo sie vor Ort konkrete Hilfe bekommen können. Ihr selber sei es ein besonderes Anliegen, die Hilfen der psychosozi­alen Prozessbeg­leitung bekannter zu machen. „Niemand muss als Opfer den juristisch­en Prozess alleine bewältigen. Hier helfen Fachleute!“

Frank Bons von der Opferschut­zorganisat­ion Weißer Ring im Kreis Mettmann fordert eine verbessert­e Akteneinsi­cht, um die Position des Opfers im Gerichtspr­ozess zu stärken. Denn nichts sei schlimmer für die Opfer einer Straftat, als im Prozess als unglaubwür­dig dargestell­t zu werden. Noll bezeichnet­e als langjährig­es Mitglied des Weißen Ringes den Paradigmen­wechsel in NRW als wichtig. „Endlich bekommen die Opfer mehr Gehör.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Michaela Noll (v.l.) hatte Elisabeth Auchter-Mainz und Peter Biesenbach ins Schützenhe­im an der Langforter Straße eingeladen.

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