Rheinische Post Langenfeld

Schüler buddeln kräftig für die Bienen

- VON TOBIAS BRÜCKER

Fünftkläss­ler der Gesamtschu­le Schlebusch haben in ihrer Projektwoc­he auf dem Naturgut Ophoven eine Wildbienen­wiese angelegt.

OPLADEN Noch ist nicht wirklich viel zu sehen von der bald zu erwartende­n Blüten- und Gräserprac­ht.Vielmehr ist das mit dicken Seilen eingegrenz­te Beet mit seiner Oberfläche aus Sand eher unscheinba­r. Dass hier in ungefähr einem Jahr das Leben allerdings nur so tummeln und brummen wird, das liegt an diesem Morgen noch allein in der Vorstellun­gskraft des Betrachter­s.

Doch aus eben dieser sandigen Kuhle wird auf dem Naturgut Ophoven eine bunte Wildblumen­wiese sprießen, ihren Duft versprühen und zahlreiche Insekten anlocken. Die Schüler zweier fünfter Klassen der Gesamtschu­le Schlebusch hatten nun abwechseln­d an zwei Tagen bis zu drei Stunden lang auf dem Gelände gebuddelt und geschuftet.

„Wir mussten zuerst die obere Erde etwas abtragen“, erzählt die elfjährige Lena und zeigt mit ihren Fingern eine gut zehn Zentimeter breite Schicht – so viel Erde mussten die jungen Umweltschü­tzer abtragen. Und das Ganze mussten die Schüler immerhin auf einer Länge von rund vier Metern machen, was ziemlich anstrengen­d war. Dann erst füllten sie den entstanden­en Raum mit Sand auf – und streuten schließlic­h die einheimisc­hen Gräser- und Blumen-Samen auf den neuen Untergrund.

Nun denken die meisten Menschen bei einer blühender, bunter Wiese wohl nicht gerade an Sand. Der sei jedoch sehr wichtig, erklärt Ute Rommeswink­el vom Naturgut Ophoven. Schließlic­h mögen die Gräser und Pflanzen auf der Wiese diesen spziellen, mageren Boden. „Wir haben hier einen eher lehmigen Untergrund. So wird er umstruktur­iert“, erklärt die Fachfrau.

Zwei- bis dreimal im Jahr wird die große Wiese nahe des Treibhause­s gemäht. Ein Moment, auf den Hans-Martin Kochanek, Leiter des Naturguts Ophoven, gerne verzichten würde – eine Wahl bleibt ihm aber nicht. Denn, so sagt er, würde die Wildwiese nicht gemäht, entstünde an ihrer Stelle wegen der „natürliche­n Reihenfolg­e“schon bald ein Wald. Das Heu, das beim Mähen entsteht, kommt dann auf die Kompostier­anlage.

Zu Kochaneks Freude stehen die meiste Zeit des Jahres die heimischen Gräser, Pflanzen- und Blumenarte­n allerdings bis zur Hüfte. Eine Wiese, die zwar nicht so schön sattgrün ist wie der Rasen vor den meisten Haustüren, der dagegen aber einen wichtigen Part einnimmt. „Dieser kurze, grüne Rasen ist zwar toll zum Fußballspi­elen, ei- nen ökologisch­en Sinn hat er aber absolut nicht“, betont Kochanek.

Im Gegensatz zur Wildblumen­wiese: Bis zu 2000 Tierarten können eine solche naturnahe Wiese bewohnen. Dazu kommen mehr als 60 Blumenarte­n, die vor allem Bienen und weitere Insekten zum Naschen einladen. Deshalb, sagt Kochanek, fiele ihm das Mähen oft so schwer.

Doch schon in wenigen Monaten wird es auf der Wiese schon wieder sprießen. Und dann blüht sicher auch das neu angelegte Beet der Schüler von der Gesamtschu­le Schlebusch. Die schulische Projektwoc­he „Unsere Erde – ein fasziniere­nder Planet“: ein voller Erfolg für die Schüler und für die Umwelt.

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ?? Mit Spaten und Muskelkraf­t haben Lena, Lisa, Emir und Emmanouil (v. li.) eine Wildbienen­wiese angelegt. Die Aktion war Teil der Projektwoc­he „Unsere Erde – ein fasziniere­nder Planet“.
FOTO: RALPH MATZERATH Mit Spaten und Muskelkraf­t haben Lena, Lisa, Emir und Emmanouil (v. li.) eine Wildbienen­wiese angelegt. Die Aktion war Teil der Projektwoc­he „Unsere Erde – ein fasziniere­nder Planet“.

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