Schüler buddeln kräftig für die Bienen
Fünftklässler der Gesamtschule Schlebusch haben in ihrer Projektwoche auf dem Naturgut Ophoven eine Wildbienenwiese angelegt.
OPLADEN Noch ist nicht wirklich viel zu sehen von der bald zu erwartenden Blüten- und Gräserpracht.Vielmehr ist das mit dicken Seilen eingegrenzte Beet mit seiner Oberfläche aus Sand eher unscheinbar. Dass hier in ungefähr einem Jahr das Leben allerdings nur so tummeln und brummen wird, das liegt an diesem Morgen noch allein in der Vorstellungskraft des Betrachters.
Doch aus eben dieser sandigen Kuhle wird auf dem Naturgut Ophoven eine bunte Wildblumenwiese sprießen, ihren Duft versprühen und zahlreiche Insekten anlocken. Die Schüler zweier fünfter Klassen der Gesamtschule Schlebusch hatten nun abwechselnd an zwei Tagen bis zu drei Stunden lang auf dem Gelände gebuddelt und geschuftet.
„Wir mussten zuerst die obere Erde etwas abtragen“, erzählt die elfjährige Lena und zeigt mit ihren Fingern eine gut zehn Zentimeter breite Schicht – so viel Erde mussten die jungen Umweltschützer abtragen. Und das Ganze mussten die Schüler immerhin auf einer Länge von rund vier Metern machen, was ziemlich anstrengend war. Dann erst füllten sie den entstandenen Raum mit Sand auf – und streuten schließlich die einheimischen Gräser- und Blumen-Samen auf den neuen Untergrund.
Nun denken die meisten Menschen bei einer blühender, bunter Wiese wohl nicht gerade an Sand. Der sei jedoch sehr wichtig, erklärt Ute Rommeswinkel vom Naturgut Ophoven. Schließlich mögen die Gräser und Pflanzen auf der Wiese diesen spziellen, mageren Boden. „Wir haben hier einen eher lehmigen Untergrund. So wird er umstrukturiert“, erklärt die Fachfrau.
Zwei- bis dreimal im Jahr wird die große Wiese nahe des Treibhauses gemäht. Ein Moment, auf den Hans-Martin Kochanek, Leiter des Naturguts Ophoven, gerne verzichten würde – eine Wahl bleibt ihm aber nicht. Denn, so sagt er, würde die Wildwiese nicht gemäht, entstünde an ihrer Stelle wegen der „natürlichen Reihenfolge“schon bald ein Wald. Das Heu, das beim Mähen entsteht, kommt dann auf die Kompostieranlage.
Zu Kochaneks Freude stehen die meiste Zeit des Jahres die heimischen Gräser, Pflanzen- und Blumenarten allerdings bis zur Hüfte. Eine Wiese, die zwar nicht so schön sattgrün ist wie der Rasen vor den meisten Haustüren, der dagegen aber einen wichtigen Part einnimmt. „Dieser kurze, grüne Rasen ist zwar toll zum Fußballspielen, ei- nen ökologischen Sinn hat er aber absolut nicht“, betont Kochanek.
Im Gegensatz zur Wildblumenwiese: Bis zu 2000 Tierarten können eine solche naturnahe Wiese bewohnen. Dazu kommen mehr als 60 Blumenarten, die vor allem Bienen und weitere Insekten zum Naschen einladen. Deshalb, sagt Kochanek, fiele ihm das Mähen oft so schwer.
Doch schon in wenigen Monaten wird es auf der Wiese schon wieder sprießen. Und dann blüht sicher auch das neu angelegte Beet der Schüler von der Gesamtschule Schlebusch. Die schulische Projektwoche „Unsere Erde – ein faszinierender Planet“: ein voller Erfolg für die Schüler und für die Umwelt.