City C steht vor dem Nichts
Begräbnis erster Klasse. So haben Rainer Häusler und Gert Geiger das genannt, was die Stadt derzeit in Sachen City C tut. Oder besser: nicht tut. Und wer die vergangenen fünf Jahre das Thema verfolgt hat, muss dem Ex-Planer-Duo Recht geben. Es ist nichts passiert. Da, wo seit Ende 2017 die Abrissbirnen hätten knabbern und ein Signal für den Aufbruch in die Zukunft geben können (so hatten Häusler/Geiger angedacht, wenn alles nach Plan läuft), herrscht immer noch die Tristesse des Leerstands. An dessen Ende die Sparkasse mit rotem Teppich vor dem Eingang in ihre Zentrale einen Akzent setzt.
Wie verhöhnt müssen sich die Eigentümer der Büros und Wohnungen in der City C vorkommen, mit denen Häusler/Geiger monatlang verhandelt haben, um ihnen die neue City C und die entsprechende neue Teilungserklärung schmackhaft zu machen? Wie verhöhnt müssen sich erst recht Rainer Häusler und Gert Geiger vorkommen? Drei Jahre lang hatten sie im stillen Kämmerchen gesessen und die schwierige Aufgabe übernommen, ein Konzept für die Revitalisierung der City C herzustellen. Eben stillschweigend. Denn an die Öffentlichkeit dringen durfte von den Plänen nichts. Um das Projekt nicht noch zu gefährden, hatten Häusler/Geiger betont, die dem Oberbürgermeister zwischendurch Wasserstandsmeldungen durchgegeben hatten.
Die schwierigen Gespräche mit dem Eigentümern, die Abwicklungen mit dem Notar, die Absprachen mit dem Architekturbüro, das die Planungen des Areals übernahm. Das alles haben die beiden Männer bewerkstelligt. Kenntnis- wie detailreich. Und nun? Sie stehen aktuell vor einem Nichts. Die Stadt hat versäumt, bis hierher das Projekt fortzuführen, hat sich lieber auf anderes konzentriert. „Wir haben nur einen Aufschlag“, hatten Häusler/Geiger bei der Vorstellung der Pläne gewarnt. Wenn der misslänge, könnte die City C Gefahr laufen, die größte bauliche Wunde mitten in der Wiesdorfer Innenstadt zu bleiben. Danach sieht es aus.
Ludmilla Hauser