Die Wupperorte nutzen ihre Historie
Die Ortschaften entlang der Wupper gehören zu den geschichtsträchtigsten Ortsteilen von Radevormwald. Hier war früher das Zentrum der Textilindustrie. Heute werden die historischen Gebäude für Tourismus und Wohnen genutzt.
RADEVORMWALD Zu denWupperorten gehören alle Ortschaften von Radevormwald, die sich entlang dem Flussbett derWupper entwickelt haben. Jeder Ort hat seine eigenen Geschichte, aber sie haben alle auch eine gemeinsame.
Die Wupperorte zeichnen sich durch ihre Industriegeschichte aus, von der ein Teil im Wülfing Museum konserviert wurde. Das Industriedenkmal war ehemals die Tuchfabrik Wülfing, die 1996 ihre Tore schloss. Innerhalb des Museums können die Besucher die alten Webstühle, dieWasserkraftwerke sowie die historische Dampfmaschine entdecken. Aufgearbeitet wurde auch die Geschichte der vielen Arbeiterfamilien, die nach Radevormwald gezogen waren, um in einer der Textilfabriken zu arbeiten.
Während das Gebäude von Wülfing zu einem Museum geworden ist, findet man flussaufwärts in Vogelsmühle die alten Gebäude der Fabrik Schürmann & Schröder, die heute als Wohnraum genutzt werden. In den Gebäuden wohnen heute über 30 Parteien in großzügigen Lofts. Durch diese Entwicklung gehören dieWupperorte heute wieder zu einem interessanten und aufstrebendenWohnquartier der Stadt. Genutzt wird der individuelle Wohnraum von vielen Kreativen.
Die Entwicklung vonVogelsmühle geht derzeit steil bergauf, während das Gelände der Firma Hardt & Pocorny weiterhin stagniert. Dieses Gelände liegt weiter oberhalb an der Wupper und zählt zu der Ortschaft Dahlhausen. Viele Bürger der Stadt fanden in den vergangenen Jahren ihren Weg auf das Gelände, um das alteWasserkraftwerk Dahlhausen zu besuchen, das einmal im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. So findet man, wenn man über die L 81 runter ins Tal fährt, drei große Industriedenkmäler aus dem 19. Jahrhundert, die sich alle in einem komplett anderen Stadium befinden: Brachfläche, Wohngebiet, In- dustriedenkmal mit Museum.
Das Bild der Wupperorte wird außerdem von den stillgelegten Bahnhöfen geprägt, die mittlerweile in privatem Besitz sind und bewohnt werden. In keinem anderen Teil von Radevormwald kann man die Haltepunkte der ehemaligen Bahnstrecke so gut erkennen. Sowohl in Dahlhausen als auch in Dahlerau bilden die Bahnhöfe immer noch wichtige Orientierungspunkte.
Um die Bahnstrecke und die Tex- tilfabriken sind die restlichen Strukturen der Wupperorte entstanden. Das gilt für die ehemaligen Arbeiterhäuser, die jetzt zu einem großen Teil renoviert wurden, aber auch für die Gemeinden, die in dem Bereich von Radevormwald ansässig sind. Sie wurden gegründet, um den ehemaligen Fabrikarbeitern eigene Gemeinden zu ermöglichen und die Wupperorte zu einem Ort zu machen, an dem die Grundbedürfnisse aller Einwohner abgedeckt sind.