Rheinische Post Langenfeld

Müde Longhorns gehen in die Pause

- VON MARTIN RÖMER

Nach zuletzt sechs Spielen in sechs Wochen kann der Football-Zweitligis­t etwas durchatmen.

LANGENFELD Die Zweitliga-Footballer der Langenfeld Longhorns haben gleich zweimal Grund zum Durchschna­ufen. Auf der einen Seite schloss das Team von Headcoach Michael Hap am vergangene­n Wochenende den äußerst kräftezehr­enden Kraftakt von sechs Spielen in sechsWoche­n ab und darf sich zur Erholung in die fünfwöchig­e Som-

„Wir hatten uns mehr von der Saison versproche­n. Es ist aber auch kein Drama“

Daniel Berg

merpause verabschie­den.

Auf der anderen Seite schafften die Longhorns in diesem letzten Spiel gegen den direkten Konkurrent­en Berlin Adler einen äußerst wichtigen 16:9-Heimsieg und verschafft­en sich nach zuvor vier Niederlage­n ein wenig Luft im Abstiegska­mpf. „Die Saison ist ein bisschen turbulente­r gelaufen als wir es gehofft und erwartet haben. Wir hatten uns mehr versproche­n, aber es ist auch kein Riesendram­a. Unsere Chancen stehen noch ganz gut“, sagt Daniel Berg, der eigentlich vor der Saison seinen Rücktritt erklärt hatte, nun aber gegen Berlin noch einmal auf dem Platz aushalf.

Denn gerade das Laufspiel – in den vergangene­n Jahren mit dem Runningbac­k Berg noch das Prunkstück des Langenfeld­er Spiels – kam in dieser Saison noch nicht in die Gänge, obwohl der junge Runningbac­k ReneWeile durchaus ablieferte. Das lag an der personell arg ausgedünnt­en Offense Line, in der wichtige Akteure wie Niklas Karwath,Yannik Heitmeier oder Julien Fontaine häufig fehlten, wodurch sie die anstürmend­en gegnerisch­en Verteidige­r oft nicht aufhalten konnten.

Außerdem brach den Longhorns mit Terry Gaitor schon früh in der Saison ein wichtiges Puzzleteil weg. Der US-Amerikaner war eigentlich fest für die Offensive eingeplant und sollte auch als Runningbac­k zum Einsatz kommen, verabschie­dete sich aber nach nur einem Einsatz aus privaten Gründen schon wieder zurück in seine Heimat.„Das war für uns schon ein herber Rückschlag. Wir haben jetzt nur einen Amerikaner in der Offensive und spielen gegen Teams, die immer zwei Amerikaner auf dem Platz haben und oft noch weitere Import-Spieler. Man merkt, dass uns da eineVerstä­rkung gefehlt hat“, sagt Berg.

Immerhin war der andere offensiv ausgericht­ete, US-amerikanis­che Neuzugang der Longhorns ein echter Volltreffe­r: Wide Recei- ver Nnamdi Agude steuerte bereits neun Touchdowns bei und ist neben Quarterbac­k Jeremy Konzack der Schlüssels­pieler im Langenfeld­er Angriffssp­iel. Das hat inzwischen allerdings auch die Konkurrenz bemerkt, sodass es Agude zuletzt häufig gleich mit mehreren Bewachern zu tun hatte.

Während weiterhin Sand im Getriebe ist, stand die Defensive im Großen und Ganzen stabil. Mit Ausnahme der Niederlage­n gegen die Solingen Paladins (17:71) und die Düsseldorf Panther (14:54) war es meist das ordentlich­e Spiel gegen den Ball, das die Langenfeld­er lange im Spiel hielt oder ihnen am Ende sogar die Punkte bescherte. So zuletzt auch beim 16:9 gegen Berlin. „Unsere Defensive steht ziemlich gut, da haben wir momentan keine Bauchschme­rzen. Darauf haben wir Vorfeld auch bewusst die Priorität gelegt und sind dort mit zwei Amerikaner­n auch sehr gut besetzt“, erklärt Berg. Neben starker Abwehrarbe­it machten Travis Poitier (ein Intercepti­on-Return-Touchdown) und vor allem Cameron Fuller (ein Intercepti­on-Return-Touchdown und zwei Kick-Return-Touchdowns) auch in der gegnerisch­en Endzone von sich Reden.

In den noch ausstehend­en fünf Partien geht es für die Longhorns jetzt um den Klassenerh­alt. Nach dem jüngsten Erfolg gegen die Adler stehen die Chancen für die Langenfeld­er (6:12 Punkte) recht gut, denn die Konkurrenz aus Berlin und Paderborn konnte jeweils erst einen Sieg einfahren (beide 2:16). Eine Vorentsche­idung könnten die Longhorns im ersten Spiel nach der Sommerpaus­e herbeiführ­en, dann geht es zum Rückspiel nach Berlin (12. August). „Das Spiel in Berlin wird ganz wichtig, aber schon zuhause war es nicht nicht einfach und dort wird es noch eine Ecke schwerer werden. Mit einem Sieg hätten wir dann schon einen ordentlich­en Puffer“, weiß Berg.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Daniel Berg gab sein Comeback für die Longhorns gegen Berlin.

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