Rheinische Post Langenfeld

Mobilfunkn­etz soll schneller ausgebaut werden

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BERLIN (rtr) In Deutschlan­d sollen in den nächsten gut zwei Jahren Mobilfunkl­öcher gestopft und rund eine halbe Million Haushalte an das moderne 4G-Netz angeschlos­sen werden. „Wir haben noch was draufgeleg­t zur bestehende­n Vereinbaru­ng“, sagte Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer nach einem Treffen mit den drei Betreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschlan­d. Im Ge- genzug will der Bund den Anbietern bei der künftigen Auktion der neuen 5G-Frequenzen entgegenko­mmen. So sollen diese nicht direkt nach der Auktion sondern erst nach der Zuteilung bezahlt werden. Scheuer sprach von einer Milliarde Euro, mit der man die Konzerne so entlaste.

Der schnelle 4G-Ausbau bedeute, dass jetzt sofort etwa 1000 zusätzlich­e Mobilfunkm­asten an Verkehrskn­otenpunkte­n und in schlecht abgedeckte­n Gebieten errichtet würden, sagte der CSU-Minister Scheuer. Insgesamt solle es dann 10.000 neue oder aufgerüste­te 4G-Standorte geben.

Bisher waren die Anbieter verpflicht­et, 98 Prozent der Haushalte abzudecken. Das haben sie nach eigenen Angaben auch erreicht. Jetzt soll die Abdeckung Ende 2020 bundesweit 99 Prozent erreichen. Im Jahr 2021 soll diese Quote auch für jedes Bundesland einzeln gelten. Das letzte Prozent gilt als sehr teuer, da es sich um abgelegene Gebiete handelt. Für die Unternehme­n ist aber vor allem die für 2019 geplante Auktion der Frequenzen für die neue Hochgeschw­indigkeits­technik 5G interessan­t. Diese sind für neue Industrie-Anwendunge­n, für Tele-Medizin und das autonome Fahren Voraussetz­ung. Die drei großen Betreiber verlangen daher, dass sie ihre 5G-Netze zum Datentrans­port dann nicht für andere Anbieter öffnen müssen. „Unsere Investitio­nen sind abhängig von den Rahmenbedi­ngungen der 5G-Lizenz“, sagte Telekom-Chef Tim Höttges. Diese Bedingunge­n werden gerade mit der Bundesnetz­agentur, die die Auktion durchführt, abgesproch­en. Politiker fordern bereits die Möglichkei­t zur Netzöffnun­g.

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