Monheimer reden bei Innenstadtplänen mit
Ein Workshop lieferte Anregungen für eine Vernetzung von Innenstadt und Berliner Viertel.
MONHEIM Bei der Bestandsaufnahme waren sich die Vertreter der drei Architekturbüros im Wesentlichen einig: Das wuchtige Einkaufszentrum Monheimer Tor liege abseitig, wirke wie ein „Kieselstein“in der geordneten Umgebung, bekamen die rund 20 Gäste im Ratssaal am Donnerstagabend zu hören. Dem Berliner Ring wiederum bescheinigten die Experten eine „Trennwirkung“zwischen BerlinerViertel und Stadtzentrum. Unterschiedliche Ideen lieferten sie allerdings in der Frage, wie sich die bekannten Probleme lösen lassen: Beim öffentlichenWorkshop zum Thema„Zwischen Innenstadt und Berliner Viertel“stellten die Fachleute ihre Konzepte für eine Aufwertung des wenig einladenden Areals zwischen Einkaufszentrum und Wohnviertel und bessere Fußgängerüberwege über die Hauptverkehrsstraße vor.
Christian Heuchel vom in Köln, Berlin und Wien ansässigen Büro Ortner & Ortner etwa schlug vor, das Monheimer Tor bewusst „zu überhöhen und zu füllen“. Ein Aufbau auf dem Gebäude solle dabei Wohnungen, Gewerbeflächen und eventuell ein Parkdeck auf dem Dach schaffen. Matthias Pfeifer von RKW Architektur aus Düsseldorf wiederum würde an der derzeit abweisend wirkenden Süd- und Ostseite des Monheimer Tores Stadtplätze schaffen und mit Straßencafés beleben. Und Martin Sobota vom Rotterdamer Büro Cityförster hatte gleich mehrere Optionen im Gepäck – sie reichten von einer „bewohnten Brücke“über die Straße und eine Überdeckung mit einem „grünen Teppich“bis zu bewusst gestalteten Neubauten, um den Straßenraum neu zu ordnen. Dass es an der Kreuzung Opladener Straße/Rathausplatz einen Kreisverkehr geben soll, schien weitgehend
Konsens zu sein. Nach den kurzen Vorträgen der Architekten hatten die Gäste zum ersten Mal die Gelegenheit, in drei Räumen des Rathauses ihre Vorstellungen einzubringen. „Nicht noch mehr Gebäude, aber grüne Flächen und Radwege wären gut“, forderte ein Teilnehmer im Rahmen der Werkstattgespräche. Alle Entwürfe der Architekten, die auch im Ratssaal aushingen, betrachteten die Gäste kritisch – und äußerten etwa die Sorge, einige der Vorschläge könnten für neue Barrieren sorgen. Doch das Verfahren zur Umgestaltung des Gebietes steckt ohnehin noch in den Kinderschuhen: Auf Basis der Bürgeranregungen sollen die beteiligten Architekturbüros ihre Pläne bis in den Herbst verfeinern, ehe sie ein weiteres Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. DieWeichen, baulicheVeränderungen am Monheimer Tor vornehmen zu können, sind indes gestellt: Denn der Stadtrat hat dem Kauf des Einkaufszentrums in nicht-öffentlicher Sitzung inzwischen zugestimmt. Kosten: 18,2 Millionen Euro.