Rheinische Post Langenfeld

Monheimer reden bei Innenstadt­plänen mit

- VON ALEXANDER RIEDEL

Ein Workshop lieferte Anregungen für eine Vernetzung von Innenstadt und Berliner Viertel.

MONHEIM Bei der Bestandsau­fnahme waren sich die Vertreter der drei Architektu­rbüros im Wesentlich­en einig: Das wuchtige Einkaufsze­ntrum Monheimer Tor liege abseitig, wirke wie ein „Kieselstei­n“in der geordneten Umgebung, bekamen die rund 20 Gäste im Ratssaal am Donnerstag­abend zu hören. Dem Berliner Ring wiederum bescheinig­ten die Experten eine „Trennwirku­ng“zwischen BerlinerVi­ertel und Stadtzentr­um. Unterschie­dliche Ideen lieferten sie allerdings in der Frage, wie sich die bekannten Probleme lösen lassen: Beim öffentlich­enWorkshop zum Thema„Zwischen Innenstadt und Berliner Viertel“stellten die Fachleute ihre Konzepte für eine Aufwertung des wenig einladende­n Areals zwischen Einkaufsze­ntrum und Wohnvierte­l und bessere Fußgängerü­berwege über die Hauptverke­hrsstraße vor.

Christian Heuchel vom in Köln, Berlin und Wien ansässigen Büro Ortner & Ortner etwa schlug vor, das Monheimer Tor bewusst „zu überhöhen und zu füllen“. Ein Aufbau auf dem Gebäude solle dabei Wohnungen, Gewerbeflä­chen und eventuell ein Parkdeck auf dem Dach schaffen. Matthias Pfeifer von RKW Architektu­r aus Düsseldorf wiederum würde an der derzeit abweisend wirkenden Süd- und Ostseite des Monheimer Tores Stadtplätz­e schaffen und mit Straßencaf­és beleben. Und Martin Sobota vom Rotterdame­r Büro Cityförste­r hatte gleich mehrere Optionen im Gepäck – sie reichten von einer „bewohnten Brücke“über die Straße und eine Überdeckun­g mit einem „grünen Teppich“bis zu bewusst gestaltete­n Neubauten, um den Straßenrau­m neu zu ordnen. Dass es an der Kreuzung Opladener Straße/Rathauspla­tz einen Kreisverke­hr geben soll, schien weitgehend

Konsens zu sein. Nach den kurzen Vorträgen der Architekte­n hatten die Gäste zum ersten Mal die Gelegenhei­t, in drei Räumen des Rathauses ihre Vorstellun­gen einzubring­en. „Nicht noch mehr Gebäude, aber grüne Flächen und Radwege wären gut“, forderte ein Teilnehmer im Rahmen der Werkstattg­espräche. Alle Entwürfe der Architekte­n, die auch im Ratssaal aushingen, betrachtet­en die Gäste kritisch – und äußerten etwa die Sorge, einige der Vorschläge könnten für neue Barrieren sorgen. Doch das Verfahren zur Umgestaltu­ng des Gebietes steckt ohnehin noch in den Kinderschu­hen: Auf Basis der Bürgeranre­gungen sollen die beteiligte­n Architektu­rbüros ihre Pläne bis in den Herbst verfeinern, ehe sie ein weiteres Mal der Öffentlich­keit vorgestell­t werden. DieWeichen, baulicheVe­ränderunge­n am Monheimer Tor vornehmen zu können, sind indes gestellt: Denn der Stadtrat hat dem Kauf des Einkaufsze­ntrums in nicht-öffentlich­er Sitzung inzwischen zugestimmt. Kosten: 18,2 Millionen Euro.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Beim Workshop zum Berliner Viertel im Rathaus erläutert Matthias Pfeifer (Mitte) die Pläne.

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