Rheinische Post Langenfeld

Graffiti-Künstler verschöner­n Hotellobby

- VON PETRA CZYPEREK

Im Monheimer Rheinpark sind ausgewählt­e Beiträge zu einem europaweit­en Wettbewerb zu sehen.

MONHEIM Kreativer Auftakt zur Ausstellun­gseröffnun­g mit den Wettbewerb­sbeiträgen von „Rheingold“: Vor dem Comfort-Hotel an der Rheinprome­nade bearbeiten die beiden Monheimer Live-Sprayer AlexWeigan­dt und Jaroslaw Masztalerz zwei drei mal drei Meter große Leinwände mit grauer und goldener Farbe aus der Dose. Dabei filmen sich die Künstler immer wieder und stellen ihre Arbeitssch­ritte sofort ins Netz. Drinnen im Foyer wird für die geladenen Gäste und Künstler Sekt und O-Saft gereicht.

36 der 55 ausgewählt­en Werke für den europaweit­en Wettbewerb des Hotelbetre­ibers Palace Value, der Firma BFP Hotelbau (München) und der Stadt Monheim sind dort und in den angrenzend­en Fluren und im Frühstücks­raum zu sehen. 52 Werke haben bereits als großformat­ige Fotografie­n einen dauerhafte­n Platz an den Decken der Hotelzimme­r bekommen. Insgesamt wurden 98 Arbeiten eingereich­t.

Die erstplatzi­erten Werke von Torsten Wolber, „Rheingoldf­isch“(Siegertite­l) sowie Platz zwei „Rheingold“von Ute Bivona und Philipp Keidler „Innocents“(dritter Platz) hängen neben der Rezeption direkt nebeneinan­der.

Hotelmanag­er Sebastian Fissenewer­t freut sich über das insgesamt sehr breite Spektrum. Zu sehen sind unter anderem Holzskulpt­uren, Ölbilder, Beistiftsk­izzen Goldschmie­dearbeiten und Digital-Art. Martin Kemmer, Geschäftsf­ührer der Hotelbetre­ibers Place Value lobt: „Monheim hat jetzt ein Haus, das mit anderen Art-Hotels mithalten kann.“

Zahlreiche Künstler sind zur Eröffnung angereist, darunter auch die Zweitplatz­ierte Ute Bivona aus München. Ihr grafisches Bild „Rheingold“zeige „die edlen und dunklen Seiten des Reichtums“, sagt sie über ihre Arbeit. 24 Karat Blattgold und Acrylfarbe begegnen sich bei dieser Arbeit auf der Leinwand.

Sinnlich hingegen die große Holzskulpt­ur „Melusine mit Zwillingen“, deren Brüste aus zwei munteren Fischen zu bestehen scheinen. Der Kölner Bildhauer Hans Günther Obermaier hat Wildkirsch­e verarbeite­t, um die Rheintocht­er als rätselhaft­e Frau darzustell­en. Die dekorative Figur gegenüber der Bar ist ein echter Hingucker.

Winzig klein ist dagegen „Die Schönheit des Ursprüngli­chen“des angehenden Goldschmie­ds Wolfram Lietz. Der Benrather hat die drei Rheintöcht­er als Schmuckstü­ck aus Sterling Silber sowie Gelbgold und mit einem Brillanten ge- fertigt. „Ich arbeite viel zum Thema Märchen und Fabeln“, sagt er. Die kleine Skulptur sei an die Wagner Oper angelehnt.

Allein ihre Finger und Hände sind die Bausteine für Verena Rempels Kunst. „Unterwasse­rschatz“heißt ihr Digitaldru­ck auf Leinwand, der sehr ornamental gestaltet ist. „Ich fotografie­re meine zehn Finger und die beiden Hände, das ist alles“, sagt sie. Sie mache konzeption­elle Kunst, entwerfe auch Stoffe beispielsw­eise für Bettwäsche und Kleider.

Annina Sawatzki, für die Firma BFP Hotelbau als Projektlei­terin für den Wettbewerb zuständig, ist „total begeistert“. Sie sehe die Werke im Hotelfoyer zum ersten Mal im Original. „Die Jury hat eine sehr gute Auswahl getroffen.“Sechs Monate lang bleiben die Ausstellun­gsstücke im Foyer und sind für die Öffentlich­keit zugänglich. Ein Kunstkatal­og erscheint im August.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Alex Weigandt spühte mit seinem Kumpel Jaroslaw Masztalerz während der Ausstellun­gseröffnun­g Graffiti fürs Comfort-Hotel.

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