Rheinische Post Langenfeld

Mautgebühr­en: Was im Urlaub das Autofahren kostet

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DÜSSELDORF (atrie) Der Bundestag hat die Pkw-Maut im März 2017 beschlosse­n – allerdings vorerst nur formal. Das Verkehrsmi­nisterium will die Abgabe aber noch in dieser Legislatur­periode auf die Straßen bringen, also spätestens 2021. Bis dahin müssen Autofahrer hierzuland­e noch keine Maut-Vignetten an die Windschutz­scheibe kleben.

In vielen anderen europäisch­en Staaten sieht das anders aus. Dort wird eine Pkw-Maut zum Teil seit Jahrzehnte­n erhoben, je nach Land in verschiede­nen Systemen. In Österreich, der Schweiz, Bulgarien sowie fünf weiteren Staaten müssen Autofahrer auf allen Straßen Gebühren entrichten. Dazu gibt es an Tankstelle­n, Raststätte­n oder Kiosken Vignetten zu kaufen, die je nach Tarif zwischen einigen Tagen und einem Jahr gelten. So können Urlauber für neun Euro zehn Tage in Österreich Autofahren, Monats-Vignetten gibt es ab 26,20 Euro, der Jahrestari­f beträgt 87,30 Euro. Wer ohne Vignette fährt, riskiert hohe Bußgelder. In Österreich beginnen die Knöllchen für Maut-Verstöße bei 300 Euro. Eine Auflistung aller Länder-Tarife gibt es auf der Homepage des ADAC.

Neben den Vignetten gilt in einigen Ländern Europas eine streckenbe­zogene Maut, etwa in Frankreich, Spanien, Italien und Kroatien. Die Mautgebühr­en werden hier nur für bestimmte Routen erhoben, meist auf Autobahnen. Abgerechne­t wird nach Kilometern an den beschrankt­en Auf- und Abfahrten. Die Preise sind je nach Fahrzeug und Land unterschie­dlich. Die Strecke von Paris nach Marseille kostet beispielsw­eise mit einem Pkw ohne Anhänger 58,80 Euro. Der ADAC rät dazu, verschiede­ne Routen vorab zu vergleiche­n.

Länder wie Polen und Portugal haben mittlerwei­le auch elektronis­che Systeme eingeführt. Ein Transponde­r misst die gefahrenen Kilometer, bezahlt wird online. Österreich und Ungarn haben neben der Klebe-Vignette auch eine digitale Version, die im Netz bestellt werden kann. Wer in der Alpenregio­n Urlaub macht, sollte sich unbedingt über Sondertari­fe informiere­n. Unabhängig der länderspez­ifischen Regeln können Pässe, Tunnel Brücken extra kosten.

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