Rheinische Post Langenfeld

Stromtanke­n in Monheim – nur gegen Knöllchen?

- VON HEIKE SCHOOG

Der Parkplatz an der E-Tankstelle Krischerst­raße ist oft besetzt. Das ärgert Frank Samirae, der dann warten muss.

MONHEIM Frank Samirae ist Chef einer IT-Firma. Seine Zentrale wird er demnächst aus Bergisch Gladbach nach Monheim verlegen. Ein Haus an der Pfarrer-Franz-Boehm-Straße in der Altstadt hat er schon gekauft. Diverse Fahrten zwischen den beiden Städten hat er schon gemacht. Doch manche Tour wurde für ihn zur Zitterpart­ie. Denn er fährt ein Elektro-Auto – einen Tesla. „Stromtanke­n in Monheim ist gar nicht so einfach“, hat er festgestel­lt.

Die Stromtanks­telle an der Krischerst­raße, wenige Meter von der Buchhandlu­ng Rossbach entfernt, hat zwei Steckdosen. Sie ist mittig zwischen zwei Parkbuchte­n plat- ziert. Auf der linken Seite, so sagt es ein Schild, dürfen Stromtanke­r zwei Stunden lang stehen. Das gilt aber nicht für die Parkbucht daneben. Da gilt nur eine Stunde erlaubte Parkzeit. Dort kann getankt werden (aber eben nur eine Stunde lang), und Benzinfahr­zeuge oder Diesel dürfen dort auch stehen. „Das ist total verwirrend“, sagt Samirae. Und das finden wohl auch viele andere Nutzer. Denn sie parken auch mit ihren Benzinern und Dieseln auf dem für E-Autos vorgesehen Parkplatz. Und Frank Samirae muss warten.„Warum macht die Stadt nicht ein großes blaues „E“auf die Parkfläche“, fragt eine Passantin. Und ein Monheimer entschuldi­gt sich, nachdem er begriffen hat, dass er eigentlich auf einem für ihn nicht zugelassen­en Parkplatz steht.

Frank Samirae „Da ist gerade einer herausgefa­hren und ich bin rein“, sagt er.

Für Samirae, der seinen Tesla endlich aufladen kann, ist der Ärger damit aber noch nicht zu Ende. „Es gibt weitere E-Tankstelle­n bei der Mega.“Doch dort stehe der Hinweis, dass die dazugehöri­gen Parkfläche­n nur Mega-Mitarbeite­rn vorbehalte­n sind. Für die E-Tankstelle­n auf dem Rathaus-Parkplatz gilt dasselbe. Damit sollen die Stadt-Mitarbeite­r künftig ihre E-Autos aufladen. „Wir wollen vier Elektroaut­os anschaffen, die Mitarbeite­r im Rahmen eines Car-Sharings dann auch privat nutzen können“, sagt Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann dazu im Rat auf Nachfrage des Grünen Manfred Poell. Darüber hinaus würde die Mega derzeit ein Konzept zur E-Mobilität erarbeiten. Dass das Hinweis-Schild in Monheim nicht ganz glücklich sind, räumt er ein.

Doch prinzipiel­l gelte für die gesamte Innenstadt ein Parkverbot.

„Auf dem einen der beiden Plätze dürfen auch Sprit-Autos parken – das

ist total verwirrend“

Tesla-Fahrer

Geparkt werden dürfe nur auf den vorgesehen Flächen (blau markiert) und das nur für eine Stunde, erläutert er. Das könne mit Einführung des Smart-Parkings demnächst besser überprüft werden. „Denn ob je- mand seine Parkscheib­e immer weiter stellt und einen ganzen Tag lang einen Parkplatz blockiert, könnten die Mitarbeite­r des Kommunalen Ordnungsdi­enstes heute noch nicht feststelle­n“, sagt Zimmermann.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Parkproble­me beim E-Tanken: Frank Samirae beklagt, dass der Parkplatz für Elektroaut­os oft von anderen Fahrzeugen zugeparkt ist.

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