EU und Japan besiegeln historischen Handelspakt
TOKIO (dpa) Die Europäische Union hat mit Japan ihr bislang größtes Freihandelsabkommen besiegelt. An der Unterzeichnungszeremonie am Dienstag in Tokio nahmen der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe, EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker teil. Der seit 2013 vorbereitete Pakt soll Zölle und andere Handelshemmnisse abbauen, um das Wachstum anzukurbeln und neue Jobs zu schaffen.
Das Abkommen gilt auch als Signal an US-Präsident Donald Trump, dem EU und Japan eine Abschottungspolitik vorwerfen. Abe sagte, Japan und die EU würden die Führung „als Fahnenträger des freien Handels“übernehmen. Kritiker dagegen warnen vor einer Schwächung des Umwelt- und Verbraucherschutzes in der EU. Zusammen zählen die EU und Japan mehr als 600 Millionen Einwohner und stehen für mehr als ein Drittel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.
„Mit diesem Abkommen setzen wir ein wichtiges Zeichen für freien und fairen Handel und stemmen uns gemeinsam gegen weltweit zunehmende protektionistische Tendenzen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). „Gleichzeitig erhalten unsere Unternehmen bessere Marktzugangsbedingungen.“Ähnlich äußerte sich die Wirtschaft: „Das ist ein hoffnungsvolles Signal in einer für den Welthandel sehr schwierigen Zeit“, erklärte der Industrieverband BDI. Leitartikel, Wirtschaft