Langenfelder wollen Schutz vor Regenflut
Das Interesse an Vorbeugung ist riesig – rund 400 Bürger kommen zu einem Info-Abend in die Schützenhalle Richrath.
LANGENFELD Auch mitten in der heißen Trockenperiode ist das Thema „Starkregen“bei den Langenfeldern von höchster Brisanz: Die Richrather Schützenhalle platzte aus allen Nähten, die Sitzplätze reichten nicht. Mehr als 400 Besucher waren am Montagabend der Einladung der Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) zur Informationsveranstaltung „Starkregen“gefolgt. Ungewöhnlich starke Regengüsse und Überschwemmungen in Langenfeld hatten am 1. und 10. Juni 250 Feuerwehreinsätze erfordert. Viele Möbelstück und sonstige Gegenstände aus überfluteten Kellern waren danach unbrauchbar. An 400 Stellen kamen in der Folge etwa 120 Tonnen Sperrmüll zusammen.
Wie aus Gesprächen hervorging, waren viele Betroffene in die Schützenhalle gekommen. In zwei praxisorientierten Fachvorträgen erfuhren die Zuhörer, ob und wie man die Risiken von Starkregen und Hochwasser generell verringern, seine eigene Immobilie wirksam schützen und sich gegen den Restrisiken ausreichend versichern kann. Aus den geplanten 90 Minuten wurden interessante drei Stunden.
In der Begrüßung bedauerte der BGL-Ratsfraktionschef GeroldWenzens, dass keine Vertreter von Stadtverwaltung und Feuerwehr der Einladung gefolgt seien. Er dankte den Rettungskräften für ihren enormen Einsatz in den letztenWochen.Wenzens machte deutlich, dass die BGL im Stadtrat das Thema „Starkregen und Hochwasser“bereits seit 2002 anspreche. 2005 habe der Fachausschuss Nachfragen an die Verwaltung verwehrt, 2014 wurden laut Wenzens entsprechende BGL-Fachaufsichtsbeschwerden gegen Bebauungspläne abgelehnt. Erst der aktuelle BGL-Antrag auf Sofortmaßnahmen nach den Juni-Ereignissen sei von der Ratsmehrheit beschlossen worden.
Matthias Ufer, Wasserwirtschaft-