A 3: SPD kritisiert Wüsts Baustellenmanagement
Der CDU-Verkehrsminister hat viel Geld für Baustellen in NRW vergeben. In der Kritik steht jetzt der Einsatz der Mittel.
HILDEN/LEVERKUSEN Zu Beginn der Ferien gefallen sich Verkehrspolitiker meist darin, die Vorzüge ihres Baustellenmanagements zu beschreiben. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) bildet da keine Ausnahme. Per Pressemitteilung ließ er jetzt wissen, das Land baue zur Zeit gegen den Verkehrsinfarkt – und bezog sofort Kritik von der SPD. Der Leverkusener Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach nannte die Äußerungen des Ministers „völlig belanglos“. Zu den wirklich wichtigen Themen – wie man den täglichen Verkehrs-Gau auf der A3 zwischen dem Kreuz Hilden und Leverkusen erträglicher gestalten könne, oder welcheVerkehrslösung für Leverkusen im Zuge des Autobahnausbaus nun kommen werde – halte sich der Minister schön bedeckt.
Mehr als 20 Milliarden Euro hat die Bundesregierung für NRW-Fernstraßenbau-Projekte bis 2030 freigegeben. In diesem Jahr werden für Erhalt und Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen im Land 1,2 Milliarden Euro investiert. Klingt gut, bringt aber neue Probleme.
Denn „Baustellen sind Staustellen“, betonen Verkehrsexperten wie Roman Suthold vom ADAC. Und NRW ist eh schon Stauland Nummer 1. Auf 455.000 Kilometer stauten sich die Blechkolonnen im vergangenen Jahr. „Empirische Un- tersuchungen haben ergeben, dass fast 50 Prozent der Staus auf den NRW-Autobahnen durch Baustellen verursacht werden”, sagt auch der Landesbetrieb Straßenbau NRW.
„Wir sind jetzt in der Situation, dass wir auf einen Schlag so viel Geld bekommen haben, wie wir es uns in den vergangenen Jahrzehnten nach und nach gewünscht hätten“, sagt ADAC-Experte Suthold. Insofern gebe es jetzt ein anderes Problem: die Baustellen so anzulegen, dass sie aufeinander abgestimmt sind und nicht zu einem zusätzlichen Infarkt wie etwa auf der A3 führen. „Zu diesem Punkt“, bemängelt SPD-Politiker Lauterbach,„ist von Herrn Wüst bislang nicht das geringste zu hören“.