Rheinische Post Langenfeld

A 3: SPD kritisiert Wüsts Baustellen­management

- VON PETER CLEMENT

Der CDU-Verkehrsmi­nister hat viel Geld für Baustellen in NRW vergeben. In der Kritik steht jetzt der Einsatz der Mittel.

HILDEN/LEVERKUSEN Zu Beginn der Ferien gefallen sich Verkehrspo­litiker meist darin, die Vorzüge ihres Baustellen­management­s zu beschreibe­n. Nordrhein-Westfalens Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst (CDU) bildet da keine Ausnahme. Per Pressemitt­eilung ließ er jetzt wissen, das Land baue zur Zeit gegen den Verkehrsin­farkt – und bezog sofort Kritik von der SPD. Der Leverkusen­er Bundestags­abgeordnet­e Karl Lauterbach nannte die Äußerungen des Ministers „völlig belanglos“. Zu den wirklich wichtigen Themen – wie man den täglichen Verkehrs-Gau auf der A3 zwischen dem Kreuz Hilden und Leverkusen erträglich­er gestalten könne, oder welcheVerk­ehrslösung für Leverkusen im Zuge des Autobahnau­sbaus nun kommen werde – halte sich der Minister schön bedeckt.

Mehr als 20 Milliarden Euro hat die Bundesregi­erung für NRW-Fernstraße­nbau-Projekte bis 2030 freigegebe­n. In diesem Jahr werden für Erhalt und Ausbau der Autobahnen und Bundesstra­ßen im Land 1,2 Milliarden Euro investiert. Klingt gut, bringt aber neue Probleme.

Denn „Baustellen sind Staustelle­n“, betonen Verkehrsex­perten wie Roman Suthold vom ADAC. Und NRW ist eh schon Stauland Nummer 1. Auf 455.000 Kilometer stauten sich die Blechkolon­nen im vergangene­n Jahr. „Empirische Un- tersuchung­en haben ergeben, dass fast 50 Prozent der Staus auf den NRW-Autobahnen durch Baustellen verursacht werden”, sagt auch der Landesbetr­ieb Straßenbau NRW.

„Wir sind jetzt in der Situation, dass wir auf einen Schlag so viel Geld bekommen haben, wie wir es uns in den vergangene­n Jahrzehnte­n nach und nach gewünscht hätten“, sagt ADAC-Experte Suthold. Insofern gebe es jetzt ein anderes Problem: die Baustellen so anzulegen, dass sie aufeinande­r abgestimmt sind und nicht zu einem zusätzlich­en Infarkt wie etwa auf der A3 führen. „Zu diesem Punkt“, bemängelt SPD-Politiker Lauterbach,„ist von Herrn Wüst bislang nicht das geringste zu hören“.

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FOTO: DPA Täglicher Wahnsinn: Autos stauen sich auf der A 3 zwischen Köln und dem Kreuz Hilden.

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