Kreis-Caritas gedenkt der Drogentoten
Mitarbeiter informieren am kommenden Samstag in der Mettmanner Innenstadt.
KREIS METTMANN (arue) Jedes Jahr am 21. Juli wird in vielen Städten in Deutschland derjenigen Menschen gedacht, die an den Folgen ihrer Suchterkrankung gestorben sind. Vor zwanzig Jahren wurde dieser Gedenktag anlässlich des Todestages von Ingo Marten durch verschiedene Angehörigen- und Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen. Marten starb am 21. Juli 1998 unter ungeklärten Umständen in Polizeigewahrsam.
Heute nehmen viele Institutionen das Datum zum Anlass, um auf die Probleme von Drogenkonsumenten aufmerksam zu machen und die Verstorbenen zu würdigen. Auch die Caritas- Fachdienste Sucht- und Wohnungslosenhilfe laden jedes Jahr Bürger, Betroffene, Freunde und Angehörige zum gemeinsamen Gedenken ein.
Am Samstag, 21. Juli, 10 bis 12 Uhr, nehmen sich die Mitarbeiter der Caritas im Kreis Mettmann Zeit, ihrer verstorbenen Klienten zu gedenken. Sie stehen in in Mettmann am „Waschbrett“, Jubiläumsplatz, für Gespräche zur Verfügung. Interessierte können sich unverbindlich über Suchterkrankungen sowie Angebote und die Unterstützung von Wohnungslosen- und Suchthilfe informieren.
Der Drogenopfergedenktag steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. In diesem Jahr lautet es „20 Jahre Gedenktag - ein erfolgreiches Bündnis für akzeptierende Drogenpolitik“.
Um erfolgreiche Arbeit zu leisten, sei eine enge Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und Trägerschaften unentbehrlich, heißt es von der Caritas. Besonders hervorzuheben sei im Kreis Mettmann die langjährig gute Kooperation im Sinne suchtkranker Menschen mit dem Gesundheitsamt, manchen Arztpraxen und anderen Suchthilfeeinrichtungen, sowie Kliniken und Selbsthilfeorganisationen, wie beispielsweise„Anonyme Alkoholiker“und „Kreuzbund“
Im vergangenen Jahr sollen der Statistik zufolge bundesweit 61 Menschen weniger als im Vorjahr an ihrem Drogenkonsum gestorben sein. Insgesamt waren es 1272 Menschen. In Wülfrath und Mettmann sind im vergangenen Jahr sieben Menschen an den unmittelbaren Folgen ihres Suchtmittelkonsums gestorben. Im Dunklen bleibe dabei jedoch die Zahl derjenigen, die keinen Kontakt zu einer Suchtberatungsstelle hatten.
Unerwähnt in der Statistik bleiben auch Angehörige und Freunde, die das Leid der Abhängigkeit unmittelbar miterleben und sich oft selber völlig hilflos fühlen. Gute Dienste leisten kann hier die Angehörigenberatung der Caritas-Suchthilfe, die oft schon durch ein erstes Beratungsgespräch Entlastung schaffen kann. Auch hierzu werden die Caritas Mitarbeiter am Drogenopfergedenktag informieren.